AREION - Herz-Kreislauf: Dr. med. Marc Daniel Röderer

Shownotes

Dr. med. Marc Daniel Röderer verantwortet den Funktionsbereich Innere Medizin an den RKU Kliniken in Ulm und ist seit über 20 Jahren notärztlich im Einsatz.

Seine Schwerpunkte: Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen, Gefäßerkrankungen sowie Vorsorge und Leistungsdiagnostik.

"In unserer heutigen Zeit ist einer der unmöglichsten Sprüche 'Ich kann nicht krank werden, ich muss arbeiten gehen.`".

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00:00:00: Und

00:00:07: damit sage ich herzlich willkommen zu einem Menschen, der mir – und das darf ich so sagen, denn wir duzen uns – das sagen wir gleich ganz am Anfang – der mir in diesem Jahr sehr geholfen hat und den ich nicht nur deswegen schätze, sondern auch schon vorher geschätzt habe, aber seitdem umso mehr herzlich willkommen, mein Lieber, Doktor.

00:00:29: Marc Bröder.

00:00:31: Grüß dich, mein Lieber.

00:00:32: Mir geht es wieder gut und bevor wir jetzt mal einsteigen, so tief in die Materie, ich hole jetzt mal die Zuhörer ab.

00:00:40: Mir ging es dieses Jahr mal so richtig, dreckig und ich habe nicht gewusst, was ich hatte.

00:00:46: Das war das schlimmste für mich überhaupt, einem Menschen, der eigentlich immer alles weiß und wissen will.

00:00:52: Und dann kam ich in deine Praxis.

00:00:53: Was hast du vorgefunden, einen Häufchen Elend?

00:00:56: Oder wie willst du es beschreiben?

00:00:57: Also

00:00:57: bei deiner Körpergröße kann man jetzt nicht von einem Häufchen Elend sprechen, aber man hat dir angesehen, dass du nicht fit warst.

00:01:03: Und das irgendwie dieses... Also nicht, dass du nicht fit warst, war nicht so das Problem, sondern das hat auch an dir genagt.

00:01:09: Das hat man gesehen.

00:01:10: Also so wie du gerade gesagt hast, ich habe was, aber ich weiß nicht was ich habe.

00:01:14: Und das hat man gesehen.

00:01:17: Und du hast mir dann eine... was aufgezeigt, was mir gesagt, was es sein könnte.

00:01:23: Das hat mir schon mal irgendwie super geholfen, weil ich damit gewusst habe, okay, ich werde jetzt nicht morgen auf der Matratze liegen und das fahrte unser Beten und dann war es das, sondern das fand ich auch total cool.

00:01:36: Du hast gesagt, du, dann mach du einfach mal ruhig.

00:01:40: Richtig.

00:01:41: Und das war, glaube ich, die Woche dann danach das hilfreichste überhaupt.

00:01:45: und dann zwei Wochen später haben wir uns bei einem tollen Konzert getroffen und dann hast du mir in die Augen geschaut, dass es gut gemacht wird.

00:01:52: Du schaust ja schon wieder besser aus.

00:01:54: Das ist noch nicht meine Normalform.

00:01:56: Aber du sahst tatsächlich deutlich besser aus.

00:01:58: und ich glaube, man unterschätzt das in unserer heutigen Zeit, ist ja einer der unmöglichsten Sprüche, ich kann nicht krank werden, ich muss zum Arbeiten gehen und das wird unterschätzt, dass man tatsächlich mal Ruhe braucht, der Körper braucht, Ruhe um gesund zu werden, das wissen wir ja alle, aber man gönnt die sich in der schnellibigen Zeit manchmal gar nicht.

00:02:18: Und dann ist es häufig so, wie es dann bei dir war, sehe ich öfter mal die Leute, da nimmt sich der Körper die Auszeit, indem er einfach sagt so, Freundchen, du kannst noch so einen starken Willen haben und das tun, ich bremst dich jetzt einfach mal aus.

00:02:29: So was?

00:02:29: Ja,

00:02:30: umgekehrt geht es auch, unterbewusst dann kann er auch mal schön ausbremsen, aber in dem Fall ist Ruhe einfach immer hilfreich.

00:02:36: Wir haben es wieder in den Griff gekriegt, recht herzlichen Dank auch nochmal auch für deine Unterstützung.

00:02:41: Dass ich dir dann teilweise auch privat noch oft die Nüsse gegen konnte, wenn das mal so umgangssprachlich sagen durfte.

00:02:46: Jederzeit,

00:02:46: das ist kein Problem.

00:02:47: Aber das hast du ganz, ganz toll gemacht.

00:02:50: So, jetzt fragen sich natürlich die ganzen Zuhörer, wer ist denn dieser Mann?

00:02:54: Wer ist denn dieser Wunderkerl?

00:02:57: Erzähl mal ein bisschen.

00:02:59: Marc, wo kommst du her?

00:03:01: Du bist ein Kardiologe, das können wir schon mal sagen.

00:03:04: Bist du es schon immer gewesen?

00:03:06: Nein.

00:03:06: Also ich bin tatsächlich geboren in Ulm.

00:03:08: Hier auch aufgewachsen, zur Schule gegangen.

00:03:10: Und dann den üblichen Werdegang, man studiert ja und guckt sich die ganzen Fächer an und irgendwann entscheidest du dich für eine Fahrrichtung.

00:03:17: Die Kardiologie ist ein sogenannter Schwerpunkt.

00:03:18: Also ich bin Internist, Fahrrad für innere Medizin und dann kommt der Schwerpunkt Kardiologe nebenbei noch Notfallmediziner, so als Hobby in Anführungszeichen.

00:03:27: Das heißt, da war ich noch nicht immer so.

00:03:29: Irgendwann machst du deine Fahrradsprüfungen oder deine Prüfungen zu diesen ganzen Schwerpunkten, Fachärzten und Zusatzbezeichnungen und dann sitzt du dran und dann kommt der Marker und sagt, mir geht's nicht gut und dann haben wir hoffentlich so viel Erfahrung gesammelt, dass wir das relativ schnell wieder in den Griff kriegen.

00:03:44: Du bist Familienpapa?

00:03:46: Ich habe eine Tochter, genau.

00:03:47: Ist sie denn regelmäßig, also noch klein war, oder kommt sie dann heute auch noch zu dir und sagt Papa, kannst du mal gucken irgendwie?

00:03:53: Also, das war schon immer, war früher im Kindergarten lustig, wenn sie sich halt wehgetan hat oder so.

00:03:59: und dann, Papa muss mich abholen, nicht Mama, weil Papa ist der Arzt, ja, die kommt, die ist robust.

00:04:05: gute Konstitution.

00:04:07: Aber wenn sie was hat, kannst du mal kurz den Hals gucken oder kannst du mal kurz hier gucken.

00:04:11: Ja doch.

00:04:12: Magst du uns mal sagen, was ist denn so deine Funktion?

00:04:15: Also der Arei und Gesundheitskampus ist ja übrigens was, das darf ich jetzt mal ruhig so sagen, weil ich es ja erlebt habe, was mich total begeistert hat.

00:04:22: Also von der Frau Taspi nach unten am Empfang, den ich schon super, super schnellen Termin bekommen habe, ja, sofort.

00:04:31: Dann bei dir gelandet, du hast dann irgendwie auch noch mal jemanden gefragt, kannst du da auch noch mal mit drauf schauen, was der Worms hier hat, der sieht so schwächlich aus, trotz seiner fast hundert Kilo.

00:04:43: Und welche Rolle spielst du denn in diesem Arayongesundheitscampus?

00:04:49: Also wir sind ja mehrere Fachärzte unter einem Dach, sind alle quasi mit unseren eigenen Praxen da drin.

00:04:55: Und ich mache innere Medizin und Kardiologie, das Schöne, wie du gerade schon gesagt hast, ist, wenn es mal über mein Fachgebiet raus geht.

00:05:02: Nehmen wir mal an, der Patient wird zu mir geschickt, weil er einen Schwindel hat.

00:05:06: Das muss nicht immer was sein, was der Internist oder der Kardiologe behandeln kann.

00:05:09: Dann bin ich froh, dass neben dran die Kollegin Fatinia Grafel sitzt, als Neurologin kümmert sie sich auch natürlich um Schwindel.

00:05:16: Und Stockwerk drüber, die Halsnassen Ohren, Kollegen, die drei, auch die sind es.

00:05:20: Das ist immer ganz gut kurze Wege, weil da kannst du halt wirklich mal kurz den Hörer in die Hand nehmen und sagen, hör mal, pass mal auf, hier sitzt einer, der müsste vielleicht doch, hast du heute noch Zeit, meistens funktioniert es tatsächlich am selben Tag.

00:05:30: Das ist immer ganz angenehm.

00:05:32: Und da macht so jeder seine eigene Fachrichtung für sich.

00:05:35: Aber wir sind gut vernetzt untereinander, wenn du wirklich mal nicht weiter weißt.

00:05:39: Oder ganz banales Beispiel.

00:05:41: Wenn ich so den Patienten abhorche, ist der Herr Nackig vor mir, Oberkörper, hatte ich neulich einen da, der den echt seltsamen Fleck am Rücken und ich bin jetzt nicht gerade der beste Haut.

00:05:50: Angugger, zwei Türen weiter, kurz zur Katrin gegangen und gesagt, hättest du kurz Zeit, kannst du da mal drauf gucken.

00:05:57: Und es war dann tatsächlich auch was.

00:05:58: Hat sich dann entfernt, war rechtzeitig entdeckt.

00:06:01: Das ist ziemlich gutes Miteinander.

00:06:06: Kann man so sagen, und ich weiß, dass du bescheiden bist, aber kann man so sagen, dass du schon eine zentrale Rolle in diesen Arion, Kosmos bist, weil ganz oft die Leute erst mal zu dir zur Anamnese kommen und erst mal grundsätzlich durchgecheckt werden.

00:06:22: Ich glaube gar nichts, also ich bleibe weiterhin bescheiden zentral gar nicht so, weil wie gesagt, jeder hat ja so sein eigenes Fachgebiet.

00:06:28: Ich sehe halt viele und dadurch, dass ich auch Internist bin, kann ich auch viel hausärztlich machen.

00:06:35: Wir haben auch ein paar Patienten, die wollen nur in Anführungszeichen hausärztlich betreut werden, die kommen dann hauptsächlich zu.

00:06:40: Und da ist es dann tatsächlich so, dass ich dann mich auch bei den Fachkollegen-Bedienern sagt, okay, der ist bei mir als Hausarzt-Schreck-Schrillinternist, aber der bräuchte mal einen Augenarzt, das haben wir ja auch, oder er hört nichts mehr, geht das an einen Ohlern?

00:06:53: Bei mir war es jetzt der Fall so, ich wusste erst gar nicht, was ich habe, und deswegen bin ich bei dir gelandet, weil du dann wahrscheinlich erst mal grundsätzlich gecheckt hast, was könnte er denn haben?

00:07:02: Also, bevor Sie mich jetzt zum Professor Meier mit hassenahmen Ohrenarzt schicken, ja?

00:07:08: mit so einem phalen Gesicht und wie ich dann da so ein Schluck Wasser in der Kurve bei dir ankam.

00:07:13: Also wahrscheinlich gedacht, okay schicken wir erstmal zum Dr.

00:07:16: Röller, der schaut da mal rein.

00:07:18: Ja, so Infektionssachen, Lungenentzündungen, Virusinfekte und so was.

00:07:22: Das gehört eigentlich erst mal zum Internisten.

00:07:26: Es gibt so ein paar Specials, wo du dann sagst, okay, das ist rein im HNO-Bereich, dann geht's natürlich hoch.

00:07:33: Was weiß ich, zentere Mandeln, freifasches Drüsenvieh, was solche Geschichten.

00:07:36: Wobei wir das auch immer gemeinsam machen.

00:07:38: Was sind denn so die aktuell häufigsten Krankheitsbilder, mit denen du so im Alltag konfrontiert bist?

00:07:45: Dadurch, dass ich so ein bisschen Herz-Kreislauf spezialisiert bin, kriege ich die Patienten in der Regel mit ihren Blutbrugerkrankungen, Herz-Rhythmusstörungen oder Zustand nach Herzinfarkten, Klappenfehler.

00:07:55: Also das tägliche Brot vom Internisten und Kartelogen, Fettschauffeckelstörungen, Blutzucker.

00:08:02: Das ist so meins.

00:08:03: Zur Zeit häufen sich gerade die schildrüssende Erkrankungen

00:08:07: oder

00:08:07: was heißt häufen sich werden halt mehr gesehen entdeckt.

00:08:11: Aber das ist so das normale Spektrum der Inneren und Kategorie.

00:08:15: Der Klassiker sind tatsächlich Blutdruck, Rhythmus.

00:08:19: Gibt es da eine Entwicklung?

00:08:21: Also sagst du da, das war, da ist jetzt ein Thema mehr ein Thema als es früher war, dafür ein anderes nicht mehr so.

00:08:29: oder leben wir in so einer?

00:08:32: Sind das so Wohlstandserkrankungsbilder?

00:08:36: Teilweise sind es Wohlstandserkrankungsbilder.

00:08:39: Wenn wir uns ja vorhin schon darüber unterhalten, so ein bisschen gesunde Ernährung und solche Dinge, wir haben halt die klassischen Herz-Kreislauf-Risikofaktoren und die blieben schon immer an der Ernährung und an der falschen Ernährung, Bewegungsmangel und solche Geschichten.

00:08:56: Und die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die sind immer noch relativ weit oben so in diesen Statistiken, Todesursachen in Deutschland oder so.

00:09:04: Die bleiben in der Regel sehr weit oben.

00:09:07: Hat sich wenig entwickelt.

00:09:10: Bedauerst du das mal?

00:09:13: Dass die nicht runtergehen?

00:09:16: Du bist ja Arzt.

00:09:18: Also ich müsste sagen, nein, weil sonst hätte ich ja nichts zu tun.

00:09:20: Aber

00:09:21: du bist ja vor allem humaner Mensch.

00:09:22: Ja,

00:09:24: was ich immer bedauer ist, dass wir es schwer immer in den Griff kriegen.

00:09:27: Dass es immer manchmal die Leute schwer hinzubringen, ein bisschen was für sich selber zu tun.

00:09:33: Das ist immer so, dann hast du einen Patienten halt mal hingekriegt, dann sagst du auf, du nimmst jetzt bitte fünfzehn Kilogramm ab und dann brauchst du auch keine Blutdrucktabletten mehr, das gibt es tatsächlich, dass der Blutdruck dann besser wird.

00:09:44: Dann hält das ein Vierteljahr und dann kommt da irgendwann mit zwanzig Kilo wieder drauf, weil er halt gedacht hat, ja, ich bin ja gesund, kann ich wieder leben wie vor dem Tag X. Das ist ein bisschen ein Kampf gegen die Windmühlen.

00:09:57: Okay.

00:09:58: Ich fühle mich gerade irgendwie ertappt.

00:10:00: Nein, das ist jetzt... Nicht von dir konkret, sondern irgendwie so wirklich von meinem persönlichen Mindset.

00:10:06: Als ich damals dort ja gekommen bin, war ja auch so irgendwie so... Aber Körper hast ja selber gesagt, Körper hat gesagt, nee, du hast jetzt mal Pause und jetzt bin ich wieder in diesem Hamsterrad drin.

00:10:14: Ich meine, ich fühle mich ja auch ein bisschen wohl, das weiß ich ja, weil ich dir auch so ein bisschen erzählt.

00:10:18: Aber da bist du nicht alleine.

00:10:20: Du hast... ging mir neulich, hatte ich auch mal irgendeinen Infekt.

00:10:23: Und dann hängst du in der Ecke und denkst, okay, vielleicht sollte ich auch mal kürzer treten oder vielleicht doch mal ein bisschen mehr Obst essen und dann nach einer Weile Obst essen, denkst du, gut, wieder fit, kann ja eigentlich wieder in meinen alten Trott zurückkehren.

00:10:34: Das ist mir nämlich genauso.

00:10:36: Okay.

00:10:39: Du hast ja gerade einen wichtigen Aspekt schon mal angesprochen.

00:10:44: Wie wichtig ist denn das Thema Vorsorge gerade in deinem Kontext?

00:10:50: Und wann sollte man damit beginnen?

00:10:52: Vorsorge ist unheimlich wichtig.

00:10:53: Also ich bin, es gibt dann den ganz tollen Spruch, da gehe ich auch mal hausieren mit, bei Vorträgen ist Prävention statt Therapie.

00:11:01: Prinzipiell machst du ja, wenn du dir morgens die Zähne putzt, machst du ja schon Prävention.

00:11:05: Das machst du ja mit einem Automatismus wahrscheinlich.

00:11:08: Dein Auto muss alle zwei Jahre zum TÜV, auch eine Art von Prävention.

00:11:12: Gut ist gesetzlich sanktioniert und mit sich selber macht man das nicht.

00:11:17: Man kann natürlich schon mit Anfang Mitte Dreißig mal so einen ersten Vorsorge checken machen.

00:11:24: Ich zeige den Leuten immer so, wenn man sich gut fühlt und nicht gerade Risikofaktoren behaftet ist, reicht es auch jenseits der Vierzig.

00:11:31: Aber diese Prävention ist wichtig, weil man taucht dann halt doch mal Dinge raus.

00:11:37: Das ist immer so ein bisschen zweischneidig.

00:11:41: Die Patienten kommen und sind dann erstmal enttäuscht und sagt, okay, wir haben jetzt mal ein bisschen Wasser in den Halsschlag addern gefunden und ab jetzt müssen wir es behandeln.

00:11:48: dann sind die enttäuscht, weil sie aus der Vorsorge rausgehen und sagen ja toll, jetzt bin ich da gewesen, jetzt bin ich krank und muss Tabletten nehmen.

00:11:54: Aber man muss es anders umdenken, wenn man das nämlich nicht findet und das nicht behandelt, dann hat dieser Patient halt was weiß ich in fünf, sieben, zehn Jahren seinen ersten Schlaganfall.

00:12:02: und das muss nicht sein.

00:12:02: Und das ist eigentlich Sinn und Zweck der Prävention.

00:12:05: Da kann durchaus sein, dass du hinterher halt irgendein Tablettchen brauchst, das aber eben Fortschreiten von riesiger Charaktoren verhindert.

00:12:14: Was sind denn so die... die typischen Warnsignale, die der klassische Patient bei dir oft übersieht?

00:12:25: Wir haben, bleiben wir mal beim Herzen.

00:12:29: Es gibt so Leute, die sagen schon immer, wenn sie letztes Jahr sind, sind sie vier Stockwerke hochgelaufen, ohne Probleme.

00:12:35: Und irgendwie seit einer Zeit schaffen sie nur zwei Stockwerke, müssen dann stehen bleiben, weil sie entweder schlecht Luft bekommen oder weil sie ein bisschen drückt im Brustkorb, haben sie das Gefühl.

00:12:44: sitzt einer drauf oder zieht einen Gürtel um den Brustkorb zu.

00:12:47: Das ist so das erste Anzeichen, dass da irgendwas nicht stimmt.

00:12:50: Sei es entweder eine schlechtere Durchblutung des Herzens und das reicht halt nur bis zum zweiten Stock und dann muss man erst mal eine Pause machen, dass es wieder gescheit mit Sauerstoff versorgt wird oder die Pumpkraft des Herzens ist schon irgendwie eingeschränkt.

00:13:02: Wenn Sie sagen, also irgendwie ich kann noch nicht mehr flach schlafen im Bett.

00:13:06: Ich kriege da schlecht Luft.

00:13:07: Ich brauche jetzt mittlerweile statt einem drei Kissen.

00:13:09: Das sind also die Fragen, die ich den Patienten dann immer stelle.

00:13:11: Wie sieht es denn aus?

00:13:12: Wie schlafen Sie denn flach?

00:13:13: oder müssen sie nachts mehr zum Wasser lassen raus als früher, haben sie abends geschwollene Füße.

00:13:18: Das sind so die Alarmsignale, die man wahrnehmen sollte und die man mir auch erzählen muss.

00:13:26: Ich frage das schon immer direkt, aber die kommen schon so.

00:13:30: Ich glaube, da gibt es nochmal einen Unterschied zwischen Männern und Frauen.

00:13:33: Ich glaube, Männer achten noch ein bisschen weniger auf Warnsignale.

00:13:38: Gibt es denn sichtbare Warnsignale, die zum Beispiel meine Frau Caroline, weil mir Marco sehen kann und dir dann sagen könnte.

00:13:47: Ja, bleiben wir weiterhin bei der Pumpkraft des Herzens.

00:13:51: Frau sagt, also wenn mein Mann abends die Socken auszieht, sehe ich ganz genau den Einschnürungsring.

00:13:56: Und morgen sind diese Füße wieder schlank.

00:13:58: Das ist so was.

00:13:59: Blauverfärbung der Lippen, Blutfülle im Gesicht, also so eine Rötung über den Wangen, sind halt alles unspezifische Signale.

00:14:08: Meistens ist es so... Mein Mann schnauft wie ein Stier, wenn er in den vierten Stock hochgehen muss.

00:14:13: Mein Mann hat die Gefüße.

00:14:15: Er muss öfter mal stehen bleiben und durchatmen.

00:14:17: Das sind eigentlich nicht sichtbare Zeichen auf dem Patienten, sondern in seinem Verhalten.

00:14:22: Meistens machen die schon so Vermeidungsverhalten.

00:14:24: Dann laufe ich halt nur zwei Stockwerke, dann gucke ich da kurz beim Nachbarn in den Briefkasten und dann laufe ich wieder zwei Stockwerke.

00:14:31: Sollte Karoline drauf achten.

00:14:34: Macht's ja.

00:14:34: Gut,

00:14:35: sehr schön.

00:14:38: Du hast das ja jetzt schon mal... Mehrfach angesprochen, aber welche Rolle spielt denn so der Lebensstil eines Menschen auf?

00:14:44: das Thema Kardiologie?

00:14:46: Schon groß.

00:14:47: Also wir haben ja so klassische Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

00:14:54: Rauchen ist der Klassiker.

00:14:55: Das war mal eine Zeit lang, wo das weniger, mittlerweile sehen wir schon wieder eine Zunahme vor allem von Jugendlichen Rauchern, obwohl die echt teuer sind, die Zigaretten habe ich mir sagen lassen.

00:15:04: Die rauchen, glaube ich, alle diese E-Zigaretten.

00:15:06: Ja, die sind auch nicht so ganz gesund.

00:15:08: Die haben auch durchaus Stoffe drin, die Herz-Kreislauf und in der Lunge was machen können.

00:15:13: Bluthochdruck ist so eine Geschichte, da muss man immer so ein bisschen drauf achten selber.

00:15:18: Und natürlich Ernährung.

00:15:19: Es ist bekannt, dass fettreiche Ernährungen ein Problem darstellen kann.

00:15:25: Wobei Fetten nicht das Problem ist, sondern die Art des Fettes, oder?

00:15:27: Genau.

00:15:28: Es gibt ja gute und schlechte Fette.

00:15:29: Bleiben wir mal bei den Fetten.

00:15:31: Und es ist schon ein Ding so mit... Ernährung und Bewegung und solche Dinge sind ein guter Lebensstil.

00:15:38: Und was man aber auch nicht vergessen kann, jetzt machen wir mal wieder einen Sprung zu dir.

00:15:42: Stress ist auch ein Problem.

00:15:43: Der ist jetzt nicht bei unseren fünf klassischen Risikofaktoren erst mal drin.

00:15:47: Aber Stress setzt eben auch im Körper jede Menge hormonelle Vorgänge in Gang, die alles Mögliche kaputt machen können.

00:15:55: Und gibt durchaus eine so ganze, also Kardiomyopathie ist der Fachbegriff für so eine Herzmuskel.

00:16:04: Es gibt auch eine Stresscardiomyopathie, wo man sieht, dass Stresssituationen auch tatsächlich direkt das Herz schädigen können.

00:16:15: Gibt es denn, also jetzt mal rund um dein Fachgebiet, Mythen, wo du dich schon seit Ewigkeiten darüber ärgerst, dass die immer noch in der Welt sind und jedes Mal auf irgendeinem Meme oder irgendwo im Internet auftauchen und du sagst schon wieder so ein Quatsch.

00:16:37: Ich blende die Gottseidank aus und schau mir die im Internet erst gar nicht anwenden.

00:16:40: Aber

00:16:40: klär uns mal auf, welche sind's

00:16:41: denn?

00:16:41: Also es gibt ganz witzige Dinge, das ist gar nicht so sehr bei den Memes, sondern das ist immer noch den in Köpfen drin, die Grenzwerte des Blutdrucks zum Beispiel.

00:16:49: Also es gibt tatsächlich noch Patienten, ich weiß nicht wann das irgendwann mal aufkam, ob es das tatsächlich gibt, aber es hält sich hartnäckig, der normale Blutdruck für einen Menschen ist, sein Alter plus einhundert.

00:17:02: Also meine Großmutter wurde hundert und zwei Jahre alt, also hätte ihr normaler Blutdruck zweihundert sein müssen.

00:17:08: Ist das wirklich

00:17:09: so?

00:17:09: Nein, eben nicht, aber das gibt es tatsächlich, das hält sich auch noch hartnäckig.

00:17:13: Das gibt es auch nicht.

00:17:14: Und ich habe durchaus schon ein paar Zehnen, dass das funktioniert, wenn du zwanzig Jahre alt bist, dann hast du einhundertzwanzig.

00:17:18: So, das stimmt.

00:17:20: Aber dieser Mythos, ja, ja, hundert plus dein Lebensalter ist der Zielblutdruck.

00:17:27: Da sind wir schon wieder bei der Vermeidungsstrategie.

00:17:29: Genau, genau.

00:17:31: Und das sind so Dinge, wo ich auch immer den Kopf schütteln muss.

00:17:36: Das ist ein bisschen weitergefasst, aber so das Kaffee-Kränzchen meiner Schwiegermutter, die diskutieren immer heiß, weil jetzt jemand einen Herzschrittmacher bekommen hat, der kann nie sterben.

00:17:47: Also das ist auch so ein Mühter.

00:17:49: Also, weil der ja immer weiter Impulse

00:17:51: getrieben ist.

00:17:51: Genau, aber ich versuch das dann einmal zu erklären, wenn du eine kaputte Glühbirne im Bad hast, kannst du so oft, du willst auf den Lichtschalter drücken, es wird nicht hell.

00:17:59: So ungefähr ist das.

00:18:01: Und das ist auch so meistens aus den Apotheken umschauen und dann weiter im Kaffeegrenzchen diskutiert.

00:18:12: Das hast du ja schon relativ viele Dinge angesprochen.

00:18:18: Können wir es mal plakativ versuchen plakativ zu machen.

00:18:21: Gibt doch mal fünf Tipps.

00:18:24: Relativ einfacher.

00:18:26: Für meinen Alltag.

00:18:28: Mein Herz, mein Herzkreislauf zu schonen oder gesund zu halten.

00:18:35: Bewegung, Sport.

00:18:36: Man muss nicht der Supersportler werden, man muss kein Marathon laufen.

00:18:40: Du siehst das Training dreimal die Woche, reicht völlig aus.

00:18:43: Ernährung, ganz plakativ sage ich den Leuten immer, dreimal die Woche mediterran, mehr Gemüselastik mit guten Transfetten zum Beispiel, den Rest der Woche normal.

00:18:58: Zigaretten sind ein absolutes No-Go.

00:19:01: Süßigkeiten sind erlaubt, aber in Maßen, nicht in Massen, in Maßen.

00:19:07: Und tatsächlich so ein paar Strategien abends zu ruhig zu kommen.

00:19:10: Weil wenn man nachts mit Stress ins Bett geht, schläft man zwar, aber das Unterbewusstsein schläft nicht und lässt natürlich den Körper auch so weiter arbeiten.

00:19:18: Da kann man Quadratatmung zum Beispiel machen.

00:19:21: Schon mal gehört?

00:19:22: Nee, also wie geht das?

00:19:24: Auf fünf Herzschläge einatmen, fünf Herzschläge.

00:19:27: Atem anhalten, auf fünf Herzschläge ausatmen und dann ausgeatmet fünf Herzschläge bleiben.

00:19:32: Das ist dann quasi so ein Vier-Eck.

00:19:34: Hat mir meine Frau gesagt, die ist Yoga-Lehrerin.

00:19:35: Habt

00:19:36: ihr kennengelernt?

00:19:37: Sehr netter Person, sehr nette Frau.

00:19:39: Dankeschön.

00:19:40: Und das entstresst tatsächlich.

00:19:41: Also wenn ich ab und zu abends ins Bett gehe und noch was zum grübeln, Mittags wird dir genauso gehen, dann hast du, oh, ich habe heute vergessen das und dann geht so eine Gedankenschleife los.

00:19:50: Und wenn du dann Quadratatmung machst, das Erde tat, also mich Erde, das ist richtig gut.

00:19:54: Und ich glaube, wenn man das abends macht, dann kann man auch einen erholsamen Schlaf haben, weil das auch wichtig wäre, das Kreislaufsystem.

00:19:59: Hat mir damals auch sehr geholfen.

00:20:01: Du hast mir damals was empfohlen.

00:20:03: Wir machen jetzt keine Produktwerbung, aber es ist ein natürliches Produkt gewesen.

00:20:07: Aus einer Wurzel.

00:20:09: Also wenn ich das so offen sagen darf, ich war ein bisschen überrascht von dem Arzt, so ein natürliches Produkt empfohlen zu bekommen.

00:20:16: Ich nehme es heute nach und ich muss zugeben, es hilft mir sehr.

00:20:20: Ja, auch.

00:20:20: Also wir müssen nicht immer unbedingt chemisch definiertes machen.

00:20:24: Klar, die Medizin, wir haben viele gute Präparate gegen hohen Blutdruck oder sonst was.

00:20:28: Aber ich bin auch eher ein Fan davon, erstmal pflanzlich oder biologisch irgendwie anzufangen.

00:20:35: Die Körperchemie kann man ja dann immer später noch eingreifen mit Schlafmittel oder sonst was.

00:20:40: Aber diese natürlichen Produkte, die sind ja jetzt auch nicht irgendwie neu erfunden worden, sondern diese Wurzel oder sowas gibt es ja schon ewig.

00:20:46: In anderen Ecken dieser Welt wird das regelhaft verwendet und ausgegeben und genommen.

00:20:53: Und wir tun uns da manchmal ein bisschen schwer und ich habe durchaus mehrere solcher Tipps in der Hinterhand immer.

00:21:01: Aber meistens auch nur dann, wenn ich sie selber ausprobiert habe.

00:21:04: Müsste ich jetzt mal was Komisches

00:21:06: fragen.

00:21:07: Du bist doch bestimmt in deinem Beruf auch ein bisschen rumgekommen.

00:21:12: Gibt es hier in Schwaben Krankheitsbilder, die du woanders nicht gesehen hast?

00:21:18: Also, ja in Süddeutschland ist so ein bisschen, das hat sich auch gewissert, aber Süddeutschland ist tatsächlich so ein bisschen so ein Jotmangelgebiet, was so Jotversorgung angeht.

00:21:26: Ach, okay.

00:21:28: Und da siehst du, hast du früher häufig... Wann liegt

00:21:30: das?

00:21:30: Irgendwas Mineralwassern soll hier drin?

00:21:33: Also...

00:21:34: Und da siehst du mehr Schilddrüsenerkrankungen.

00:21:37: Also Jod braucht die Schilddrüse und meistens, wenn man so in die Kindheit zurückgeht, hast du vielleicht auch noch die alten Damen gesehen mit dem riesen Kopf.

00:21:44: Und das ist in Süden ein bisschen mehr als im Norden.

00:21:47: Also früher, mittlerweile ist ja überall Jod-Zahls und ganze Nachboden oder so.

00:21:51: Aber das war tatsächlich eine Zeit lang so hier mehr als im Norden.

00:21:54: Hilft das eigentlich schon, einfach statt normales Zahls Jod-Zahl zu nehmen?

00:21:58: Bisschen schon, ja.

00:21:59: Da kriegt man schon das Thema Jod ordentlich... Kriegst

00:22:01: du das Thema Jod hin und... Man muss gar nicht so implementieren,

00:22:04: sondern... Ne.

00:22:06: Und man muss halt mal schauen, wie sind die Schilddrüsen-Werte an und für sich, wenn die gut sind, musst du eigentlich nichts machen.

00:22:10: Aber das war tatsächlich früher in Zeiten mal ein Problem.

00:22:16: Außerdem sind wir schon haben viel schlauer.

00:22:21: Lass uns mal ganz kurz so auf das Thema Arai und zurückkommen, weil mir das gerade so einfällt.

00:22:25: Also, du hast ja selber vorhin beschrieben, was du so toll findest, die Zusammenarbeit auf den Kollegen.

00:22:36: Wo siehst du den Vorteil für den Patienten am Ende?

00:22:39: Unsere Wege sind halt kurz.

00:22:42: Wenn du so eine normale Praxiskonstellation nimmst, wo du halt deinen Fachkollegen hast und willst dann halt auch noch ein neurologisches Statement zum Beispiel haben von einem paar anderen Fachkollegen, ist es häufig so, dass die eben nicht so örtlich in der Nähe sind und auch schon gar nicht erst in den Tür nebendran.

00:23:05: Ich sehe für den Patienten das durchaus so, dass die Wege kurz sind und ich auch gleich nur mal mit dem Fingerschnipsel nach nebenan gehen kann, weil mir irgendwas nagt in meinem Kopf.

00:23:15: Ich weiß es nicht genau, das muss jetzt auch nicht unbedingt sein, dass der Marco jetzt unbedingt zu dieser Fachkollegin geht, aber ich muss Sie kurz was fragen.

00:23:21: Wenn ich rüber frage, sie kommen wieder zurück und sagen gestrichen, können wir abhaken, kann es so nicht sein.

00:23:27: Und ich glaube, das ist für die Patientenversorgung gar nicht schlecht.

00:23:29: Und wenn wir jetzt mal so auf die Präventionen gehen, wir haben halt alles... unter einem Dach und schaffen in der Regel auch einen kompletten Check von Locker bis Socke wie mein Kollege immer sagt an einem Tag.

00:23:41: Wow.

00:23:42: Ja.

00:23:43: Dank Frau Taspina, die ein ausgesprochen strenges Regiment in der Terminvergabe gibt.

00:23:48: Aber?

00:23:49: Und auch darauf achtet das.

00:23:50: Also, wenn der Herr Wormson, um Fünfzehn und Drei in Drei, sich noch nicht da ist, dann ruft ihn auf dem Handy an.

00:23:56: Man sagt sich, ich wisse schon, dass ich um dreißig beim Dr.

00:23:59: X Y würde

00:23:59: mir deswegen nie passieren, sondern ich bin immer etwas eher da.

00:24:02: Ja, das

00:24:03: ist gut.

00:24:03: Manchmal passiert es ja.

00:24:04: Den strengen Blick von Frau Taspina halte ich nicht lange aus.

00:24:08: Ich auch nicht.

00:24:09: Die Macht, die sitzt da schon sehr gut da unten.

00:24:12: Ganz fantastische Person.

00:24:13: Wirklich.

00:24:14: Also an der Stelle.

00:24:16: Lass uns mal offen reden, Marc.

00:24:17: Also ihr seid ja eine eine Privatklinik oder ein Konsort von Fachärzten, die in privat klinischen Haus sind.

00:24:28: Und ich rede immer gern ungern von Privatpatienten, ich rede gern so von Selbstzahlern, was man ja als Privatpatient auch ist, das ist am Ende auch Selbstzahler.

00:24:42: Also in aller Offenheit, als ich deine Rechnung bekommen habe, habe ich kurz gelacht.

00:24:48: Warum?

00:24:49: Weil ich mit einem ganz anderen Summe gerechnet habe.

00:24:52: Okay.

00:24:52: Das

00:24:54: tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass du so wenig Geld an mir verdient hast und so viel Zeit da rein investiert hast.

00:24:59: Aber ich glaube, das habe ich zwar keine Hemmung.

00:25:03: Ich glaube, wir müssen mal mit dem Mythos aufhören,

00:25:09: dass

00:25:09: Privatpatienten oder dass eine Selbstzahler exorbitante Summen da zahlen muss.

00:25:17: Stimmt.

00:25:18: Gerade so für das Thema Vorsorge, für das Thema, check mich mal durch.

00:25:23: Das ist, glaube ich, völliger Irklaube, zu sagen, da gehen hunderte bis tausende Euro über den Tisch.

00:25:30: Also, wir haben ja... Es

00:25:31: ist ein niedriger, mittlerer, zweistelliger Betrag gewesen, den du mir in Rechnung gestellt hast.

00:25:37: Und dafür hast du dir sehr, sehr viel Zeit genommen.

00:25:41: Hast du mir einen Sonderrabatt genommen?

00:25:42: Nein,

00:25:43: nein, eben nicht.

00:25:43: Also, wir rechnen tatsächlich ganz normal nach der sogenannten GOA-Abgebührenordnung für Ärzte, wonach Privatleistungen abgerechnet werden.

00:25:51: Das ist immer so ein bisschen der Unterschied.

00:25:53: zu welchem Fachkollegen gehst du?

00:25:54: Also, die Leistungen sind unterschiedlich.

00:25:56: Ja, wenn ich mir jetzt ein künstliches Hüftgelenk einbauen lasse, das

00:25:59: ist mir

00:26:00: klar, dass ich das nicht für den Preis kriege, aber... Ja,

00:26:02: aber... Aber gerade

00:26:03: das Thema Vorsorge.

00:26:04: Ja, also, wir sind so bei den... Also, der klassische, internistisch-kardiologische Check-up kommt so insgesamt, das haben wir ja bei dir nicht gemacht, sondern insgesamt auf knapp dreihundertfünfzig Euro.

00:26:15: Alles, was ich so mache, also Herz-Ultraschall, Gefäß-Check, EKG-Belastungs-EKG und dann kommt immer noch... Ein bisschen was dazu, was das Laborwert ist.

00:26:23: Also wenn der Patient sagt, ich will nur das normale Nullacht-Fünfzehn-Blued-Bild, ist es natürlich günstiger als... Ich habe manche, die kommen mit einer großen Liste, die müssten sie so oder so immer selber zahlen, weil das auch keine Leistung von den gesetzlichen Kassen ist.

00:26:36: Richtig.

00:26:38: Dann wird es halt ein bisschen teurer.

00:26:39: Aber so, bei mir sind die Vorsorge-Checkups in der Regel so um die dreihundertfünfzig, vierhundert Euro.

00:26:47: Und das ist ja... Das muss einem die Gesundheit am Ende ja mal wert sein.

00:26:51: Mir war es auch wert.

00:26:52: Ich hätte ja mit viel mehr gerechnet, ehrlich gesagt.

00:26:55: Aber muss es ja auch wert sein, wenn du was wissen wirst.

00:26:59: Ich bin mit diesem Zettel, mit dem Blutwertezettel von dem anderen Arzt zu dir gekommen und dann hast du gesagt, naja, wäre schon schön noch gewesen, wenn wir die Info noch gehabt hätten, die Info noch gemacht hätten, hat der andere Arzt halt nicht erhoben.

00:27:15: Weil ich glaube, du kannst auch gerade aus diesem Blutbildern kannst du schon sehr viel raussehen.

00:27:21: Du hast mir sehr viel, du hast mir das anhand dieses Blutbilds erzählt, warum der Wert so hoch ist, warum der dann viel später auch noch hoch geht und dann aber wieder runter, aber länger dafür braucht.

00:27:31: Ja, also Laborwerte sind eine gute Sache tatsächlich.

00:27:34: Man muss sich, das ist immer ein bisschen schwierig.

00:27:39: Was nehme ich jetzt alles ab?

00:27:40: Weil wenn einer kommt und hat so unspezifisch, dann Denkst du erst mal, dass es häufig ist.

00:27:44: Es ist immer auch ein lustiger Spruch von irgendeiner Lehrmeister.

00:27:47: Wenn draußen Hufgetrappel ist, sind es erst mal Pferde, keine Zebras.

00:27:50: Also was häufig ist, ist häufig, was selten, ist es eben selten.

00:27:53: Und zur Not muss man halt noch mal irgendwelche Werte nachbestimmen, aber man hat immer so seinen klassischen Ablauf im Kopf.

00:27:58: Okay, da kommt mit irgendeiner Infektlage und dann machen wir mal das, das und das.

00:28:01: Ah, es könnte in der Geschichte war, ich glaube, du warst irgendwie im Urlaub oder sowas.

00:28:05: Ja, genau.

00:28:07: Da könnte man sich noch das und das eingefangen haben, dann kann man sich da so ein bisschen durchschlingen.

00:28:10: Weil wir haben ein Labor-Katalog, der ist immens.

00:28:15: Da können wir wirklich alles bestimmen, Dinge, von denen ich nie gehört habe.

00:28:19: Was da heutzutage geht.

00:28:21: Aber manches ist auch Oversize, bzw.

00:28:23: das gehört wirklich zu den Fachkollegen der Klassiker.

00:28:27: Zum Beispiel die Rheumatologen, die kennen sich mit Antikörpern aus.

00:28:30: Ich habe einen sehr netten Kollegen, der ist Rheumatologe, der ist völlig crazy.

00:28:34: Der kennt jeden Antikörper.

00:28:36: Der kennt jedes Antikörper-Phänomen.

00:28:38: Der kann dir auch nach Unfall, weil die Antikörper haben sehr lustige Namen immer.

00:28:41: Der kann dir alle unfallfrei aussprechen.

00:28:43: Ich sage jetzt ihr bewusst keinen, weil ich bestimmt drüber stolpe.

00:28:46: Und für den ist das Labor, der ist mit jedem Blutwert per Du.

00:28:51: Also, der kennt sich ja aus.

00:28:55: Wenn ich dich so höre, dann spürst du, dass ihr der Job Spaß macht.

00:29:01: Stimmt.

00:29:02: Ja.

00:29:02: Sonst wird's das nicht machen.

00:29:03: Richtig.

00:29:04: Nur für Geld.

00:29:05: Nein, ich glaube, wenn du mit Menschen, das hat jetzt gar nichts mit dem Arzt, wenn jeder, der mit Menschen zu tun hat, sollte den Beruf so mögen, dass man auch mit den Menschen umgehen kann.

00:29:15: Es gibt ja nichts Schlimmeres, als was er sich schlecht gelaut, das Gegenüber, wo du merkst, okay, der hat überhaupt keinen Bock auf Kommunikation.

00:29:23: Der ist dann, egal, was er für ein Job hat, glaube ich, falsch.

00:29:26: Man muss mit den Leuten reden können.

00:29:28: Das

00:29:28: hilft viel, ja.

00:29:29: Ja,

00:29:30: und den Leuten ist auch erklären.

00:29:31: Ich habe so ein paar Patienten, als ich immer rein angefangen habe, hat der Prof.

00:29:35: Meier mir viele runtergeschickt von seinen, weil er halt, boah, da ist jetzt einer.

00:29:38: Und dann kam durchaus das eine oder andere Feedback über ihn wieder an mich, mit dem ganz fein Schwätze.

00:29:44: Und ich glaube, das ist sehr wichtig in der Medizin, dass ihr dann gegenüber zuhört und es dir vor allem auch auf Augenhöhe erklären kann.

00:29:51: Also nicht ständig mit Fachbegriffen um sich schmeißen, sondern sagt, pass auf.

00:29:54: So und so und so machen wir das.

00:29:56: Und das kann passieren.

00:29:57: Ich selber, ich war ja auch schon beim Arzt und dann sitzt er einem gegenüber.

00:30:01: Und er denkt, hm.

00:30:02: Jetzt sind wir mit dem falschen Fuß aufgestanden.

00:30:05: Kein so richtigen Bock heute.

00:30:07: Gehst du gerne bei euch innen Haus oder dürft ihr gar nicht?

00:30:09: Doch, doch.

00:30:10: Also ich bin gerne beim Heinz Meier.

00:30:13: Wenn ich ab und zu mal wieder nichts höre auf einem oder anderen Ohren, dann kümmert er sich drum.

00:30:17: Ich mache meine Hautvorsorgechecks.

00:30:19: Ich bin ja gut sieht meinem Rad hier nicht.

00:30:20: Ich bin blond und habe eine echt helle Haut.

00:30:22: Also ich muss auf meine Haut achten.

00:30:24: Ich gehe zu meinen Kolleginnen jetzt noch.

00:30:26: Ich war sogar bei der Frau Seifert, habe was weglasern lassen.

00:30:29: Das mache ich schon.

00:30:30: Nur zur Urologin, da möchte ich.

00:30:34: Das ist sowieso so ein...

00:30:35: Nein, wir haben ja eine Urologin.

00:30:38: Auch wichtig.

00:30:39: Sehr wichtig sogar.

00:30:40: Wir haben eine Urologin und Urologen, die kenne ich beide, sind sehr nett.

00:30:44: Da gehe ich aber nicht deswegen nicht hin, weil ich da nicht hin möchte, sondern ich habe einen echt guten Kumpel, der ist Urologin, bei dem ich schon immer.

00:30:50: Und bei dem gibt es dann auch immer ein nettes Schwätzchen und er ist sehr lustig.

00:30:54: Das

00:30:54: ist das Wichtigste, glaube ich, dass man sich irgendwie... Ihr Ärzte seid ja für uns Menschen Vertrauenspersonen.

00:31:02: Man schüttet ja sozusagen seinen Änoßes im wahrsten Sinne des Wortes aus, also von der Psychologie bis, was tatsächlich durch unsere Ardern fließt und was hier nun uns drin ist.

00:31:13: Und man braucht da auch Vertrauen zu den Menschen, der davor einem sitzt, in der Hoffnung er hilft einem weiter.

00:31:20: Ja, und ich mag das übrigens auch sehr.

00:31:24: Wie gesagt, ich kann offensichtlich ganz gut mit Menschen umgehen und schwitzen.

00:31:27: Ich unterhalte mich aber auch sehr gerne mit den Patienten, weil ich nämlich von denen auch immer viel erfahr und lerne.

00:31:31: Ich habe ein gutes Portfolio.

00:31:34: Ich habe wirklich, glaube ich, jeden Beruf und jeden Lebensumstand immer da mal da sitzen.

00:31:39: Und dann hörst du dir deren Geschichten an, dann erzählen die was.

00:31:42: Manche haben völlig exotische Berufe, von denen ich noch nie gehört habe.

00:31:45: Dann sind halt von den zwanzig Minuten noch sieben Minuten für mich und ich erfahre da was.

00:31:50: Das macht unheimlich viel Spaß.

00:31:54: Okay, mein lieber Mark, wir sind schon fast am Ende.

00:32:00: Vielleicht gibst du uns noch mal zum Abschluss.

00:32:03: Hast du so eine Empfehlung oder so ein Motto, dass du unseren Hörern und Höreren mitgeben möchtest?

00:32:08: zum Thema Gesundheit?

00:32:13: Bestimmt, muss ich mal kurz überlegen.

00:32:15: Nein, es ist tatsächlich so, wenn man ein wenig auf sich achtet und da haben wir uns ja heute schon ein paar mal darüber unterhalten, also sprich... Ich habe es immer so nett bei den Vorträgen.

00:32:25: Ein bisschen weniger Genuss, ein bisschen mehr Bewegung.

00:32:28: Da reicht das eigentlich schon mal aus.

00:32:30: Man muss nicht, wie gesagt, der größte Asket der Welt werden und auf alles verzichten.

00:32:35: Man sollte aber auch kein Couchpotato sein, schönes Wort übrigens.

00:32:37: Wenn man da die goldenen Mitte findet, dann ist man da schon mal ein Schritt deutlich weiter als so.

00:32:43: der klassische Risikofaktor, behaftete Mensch.

00:32:48: Genussmittel darf man genießen, soll man auch, aber eben auch in Maßen und nicht in Massen.

00:32:55: Das einzige, wo ich wirklich streng bin, ist das Rauchen.

00:32:58: Ich habe nie geraucht.

00:32:59: Ich musste also nie aufhören damit.

00:33:00: Ich glaube, das ist unheimlich schwer.

00:33:03: Aber auch nie geraucht.

00:33:05: Aber das ist tatsächlich einer der großen fünf, die man weglassen sollte.

00:33:11: Mein Nebamark.

00:33:12: Ganz, ganz lieben Dank für deinen Besuch.

00:33:14: Vielen Dank für das tolle Gespräch.

00:33:16: Danke, dass ich hier sein konnte.

00:33:18: Vielen Dank dir nochmal für deine Hilfe.

00:33:20: Jederzeit wieder.

00:33:21: Und für alle, die diesen Podcast jetzt genossen haben.

00:33:24: Dr.

00:33:25: Marc Röder war im Areion Gesundheitscampus in Neuulm.

00:33:29: Terminvergabe bitte über die Frau Taspina.

00:33:31: Ja,

00:33:31: das ist ganz wichtig.

00:33:32: Frau Taspina muss involviert sein.

00:33:49: Dankeschön.

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