AREION: HNO - Prof. Dr. med. Heinz Maier
Shownotes
Prof. Dr. med. Heinz Maier ist Ärztlicher Direktor des AREION Zentrums und Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, plastisch-rekonstruktive und ästhetische Chirurgie.
Prof. Maier arbeitete viele Jahre an den Universitätskliniken Heidelberg und Gießen, bevor er in Ulm als Chefarzt tätig war. Seine Schwerpunkte reichen von Tumorerkrankungen im Kopf- und Halsbereich bis zu ästhetischen und funktionellen Operationen im Gesicht.
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00:00:00: Der Donau-Dreifem-Gesundheitscheck.
00:00:03: Präsentiert von Ariane im Gesundheitskampus in Neu-Ulm.
00:00:07: Herzlich willkommen
00:00:08: zu einer neuen Folge vom Ariane Gesundheitskampus-Podcast.
00:00:12: Heute mit Prof.
00:00:14: Dr.
00:00:14: Met Heinz Meier.
00:00:16: Herzlich willkommen.
00:00:17: Schön, dass Sie heute Zeit gefunden haben.
00:00:19: Aber sehr gerne.
00:00:20: Wir wollen uns heute mal so ein bisschen unterhalten über den Ariane Gesundheitskampus.
00:00:24: Ihre Rolle darin, wie Sie da überhaupt gelandet sind, was Sie dort tun, warum Sie dort tun und was sie sonst so als Mensch privat noch umtreibt.
00:00:34: Im Vorgespräch haben wir so ein paar Dinge schon mal angesprochen, das greifen wir jetzt mal auf.
00:00:39: Vielleicht mal ganz am Anfang.
00:00:41: Herr Prof.
00:00:42: Meier, sehr viele Menschen kennen Sie.
00:00:45: Wenn Sie jetzt eine kurze Selbstbeschreibung machen würden, was würden Sie sagen, wer sind Sie?
00:00:50: Wo kommen Sie her?
00:00:50: Sie haben am Bundeswehrkrankhaus gearbeitet.
00:00:53: Ja, ich war ... Zunächst, also die letzten, bevor ich nach Ulm gekommen bin, war ich in Heidelberg Leidender Oberarzt in der Uni HNO-Klinik.
00:01:03: Vorher in vielen anderen Rahmen meines Wertegangs an anderen Kliniken, aber als Oberarzt hätte ich gewesen, war aber die letzten zehn Jahre, bevor ich hergekommen bin, in Heidelberg an der Halsnassen-Ornden-Klinik tätig.
00:01:17: Ja, und dann habe ich den Ruf auf die Stelle des Ärztlichen Direktors der HNO-Klinik am Bundeswerkgang aus Ulm angenommen.
00:01:25: Und war dann zwanzig Jahre lang ärztliche Direktor der HNO-Klinik und gleichzeitig auch leider der Kopfklinik am Bundeswehr Krankenhaus Ulm.
00:01:34: Eine wirklich gute Zeit, weil dieses
00:01:36: Krankenhaus
00:01:37: enormen Möglichkeiten bot und immer noch bietet.
00:01:40: Und mit meinem Ruhestand habe ich beschlossen, dass das nichts für mich ist, zu Hause zu bleiben.
00:01:47: Denn letztendlich Starknation ist Rückschritt und deshalb bin ich in einer Privatpraxis, zunächst mit meinem Nachfolger und Schüler, der Professor Tisch, tätig gewesen.
00:02:01: Und dann kam die Idee, ein Praxiszentrum in Neuulm zu gründen.
00:02:08: Und so kam das Areionszentrum zustande.
00:02:10: Ein Zentrum, wo viele unterschiedliche Privatpraxen für die Patienten eine optimale Versorgung bieten.
00:02:22: Und der Gedanke dabei war, dass man es möglich macht, dass man ohne Stress zum Arzt gehen kann.
00:02:27: Das spricht, dass man ein eigenes Parkhaus anbietet, wo man reinfährt und anschließend gleich in den Empfang bzw.
00:02:35: die Praxen gehen kann.
00:02:37: Ein Zentrum, in dem nicht nur Medizin, hervorragende Medizin angeboten wird, wo auch das Ambiente stimmt, wo man sich als Patient wohlfühlt.
00:02:46: Schöne Kunst, sowohl in den Außenbereichen als auch in den Innenbereichen.
00:02:50: Denn ein Patient, der in eine Krankenhauseinrichtung oder in eine Praxiseinrichtung geht, der wird immer so ein bisschen von Ängsten begleitet, denn man geht ja da nicht hin, weil man irgendwie ein schönes Erlebnis haben will, sondern weil man Probleme hat.
00:03:04: Und dann ist es ganz gut, wenn das Ambiente stimmt.
00:03:07: Man möchte dann auch nicht ewig rumsetzen, viel fünf Stunden rumsetzen, bevor man eine Behandlung erfährt.
00:03:13: Und so war es auch das Ziel, das dort so zu organisieren, dass man keine relevanten Wartezeiten hat und relativ schnell in die ärztliche Behandlung kommt.
00:03:23: Man will auch nicht in überfüllten Wartezimmern sitzen, gerade in Erkältungszeiten.
00:03:30: Wir haben vorhin mal über diese sessionalen Erkältungen und Infektionsgangreiten gesprochen.
00:03:36: Sondern man möchte so sitzen, dass man keine große Infektionsgefahr hat.
00:03:39: Deshalb haben wir das im Reihunzündung so gelöst, dass es einen zentralen Empfang gibt und die Patienten dann vereinzelt werden, wenn sie in die einzelnen Praxisbereiche gehen.
00:03:49: Also es sind alles so Gedanken, die da mit eine Rolle gespielt
00:03:53: haben.
00:03:53: Konnten Sie sich denn dann schon damals mit einbringen und sagen, das würde ich mir mal wünschen, dass wir das so und so machen?
00:04:01: Ja, ich habe ja das mitgegründet mit Herrn Schneider.
00:04:05: Wir haben das ja beide aus der Taufe gehoben.
00:04:08: Das heißt, wir konnten von Anfang an diese Ideen, die ich gerade angesprochen haben, die konnte man zugrunde legen.
00:04:14: Klappt natürlich nicht von Anfang an, hat nicht von Anfang an völlig reibungslos geklappt, sondern das ist so etwas, was über die Zeit wächst.
00:04:22: und heute würde ich sagen, es sind diese Vorstellungen realisiert.
00:04:30: Vielleicht mal ganz am Anfang.
00:04:32: Warum
00:04:33: als Nasenohrn?
00:04:35: Ars und dann auch noch bis zur Professur.
00:04:37: Also was hat sie daran so fasziniert?
00:04:40: Ja, das ist ein sehr großes Gebiet.
00:04:44: Die meisten Menschen können sich es nicht vorstellen, aber Halsnass Ohrenhallkunde ist nach meiner persönlichen Einschätzung das größte zusammenhängende Fachgebiet, das wir in der Medizin haben.
00:04:53: Da werden natürlich alle Fachgebiete vielleicht widersprechen, aber stellen Sie sich mal vor, die Ohrenhallkunde.
00:04:59: Die ist ein Riesengebiet.
00:05:01: angefangen von Tumorerkrankungen, über Hörstörungen, Schwindelprobleme, über Rehabilitation von Tauben und und und.
00:05:10: Also, das ist ein Riesengebiet.
00:05:11: Die Rhinologie, Nasenerkrankungen, ein Riesengebiet.
00:05:15: Also, ich würde mal sagen, die Ohrenheilkunde ist vergleichbar der Augenheilkunde, zum Beispiel vom Umfang her.
00:05:20: Oder die plastischen Operationen im Gesichtsbereich.
00:05:23: oder Stimm- und Sprachstärkungen.
00:05:26: Also es ist ein Riesengebiet, das für jeden interessante Aspekte bietet und das hat mich schon fasziniert und das war mit ein Grund, weshalb ich die heißen Anhaltskunde gewählt
00:05:40: habe.
00:05:42: Ist das denn so, dass alles miteinander im Kopf verbunden ist?
00:05:47: Also selbst das Ohr mit dem Nasenloch und... der Rachen und alles verbunden ist, dass da alles irgendwie auch ein Austausch stattfindet?
00:05:55: Naja, ein Austausch stattfindet.
00:05:58: Sie haben schon recht, das ist das, was Sie eben angesprochen haben, das ist schon miteinander verbunden.
00:06:03: Wenn ich
00:06:03: meine Nase zuhalte und so Reimblase, gehen meine Ohre
00:06:08: links
00:06:09: her.
00:06:09: Also, irgendwo muss da ja die Luft ja da hinwannen.
00:06:12: Ja, und da muss man sagen, das spricht auch dafür, dass sie eine normale Turm-Mitlorbelüftung haben, denn die Luft muss da reingehen.
00:06:18: Wenn sie im Mittelall keine Luft mehr haben, können die Gehörknüchelchen, die ja im Teil der Schaltdruckverstärkung im Ohr sind, ja, die können so gar nicht mehr frei schwingen, wenn sie einen Unterdruck oder Flüssigkeit im Mittelohr haben.
00:06:30: Also, insofern ist es schon richtig, also Mundtöle, Rachen, Nasenrachen, Ohren, das alles ist schon etwas... was zusammenhängt.
00:06:42: Und das macht sich dann auch bei bestimmten Erkehlungsgangheiten bemerkbar.
00:06:45: Wenn einer Schnupfen hat, keine Luft mehr bekommen, plötzlich feststellt, dass er auch nicht mehr so gut hört.
00:06:51: Weiß ich dann dort irgendwie auch Schleim oder sonst was?
00:06:55: Schleimbildet und wenn die Schleimau zuschwillt, kann keine Belüftung des Mittelhorses mehr stattfinden.
00:07:00: Und in der Nase, ich meine, sie müssen sich vorstellen, dass die Nasenmuscheln das Organ im Körper sind, das am stärksten anschwellen kann.
00:07:09: Das will zwar nicht jeder glauben, aber es ist de facto so, die können ihren Umfang verachtfachen.
00:07:14: Und ja, da ist die Nase aber komplett zu.
00:07:19: Das heißt doch, Sie können auch wieder abschwellen.
00:07:21: Ja, wir können natürlich auch wieder abschwellen, wie mit allen Schwellkörpern, das ist so.
00:07:30: Wenn wir jetzt mal so in die aktuelle Zeit gehen, wir haben jetzt Herbst, im Jahr zwei tausendfünfundzwanzig, was sind denn so aktuell die häufigsten Krankheitsbilder, mit denen Sie bei Ihren Patienten konfrontiert sind?
00:07:39: Ja, da muss man natürlich auch sagen, das hängt nicht nur mit der Jahreszeit zusammen, sondern mit der Spezialisierung der einzelnen Praxen.
00:07:49: Wir haben praktisch über das ganze Jahr ein breites
00:07:53: Spektrum
00:07:53: von Halsnassen und der gesamte Fachgebiet.
00:07:57: Häufig sehen wir jetzt gerade neben den Erkehlungskrankheiten oder den Infekten der oberen Luftwege, sehen wir momentan relativ häufig Hörstörung und Schwindel, also Patienten, die ja gut Schwindel entwickelt haben.
00:08:09: Woher kommt das?
00:08:11: Wir haben ja auch in den Ohren Gleichgewichtsorgane und die können durch Infektionskrankheiten zum Beispiel mit betroffen sein und gibt es auch noch andere Sachen dafür.
00:08:27: Und das sehen wir momentan gehäuft.
00:08:29: Wir sehen auch jetzt in diesen Übergangszeiten, dass nur Zufall ist oder Realität sehen wir auch gehäuft, Herstellerungen, ja.
00:08:37: Und ansonsten natürlich das gesamte Spektrum.
00:08:40: Wir sind ja an der Halsnassen-Ohrenhaltkunde, sind wir eine überregional tägliche Praxis.
00:08:49: Sie hatten vorhin das Thema schon mal angesprochen.
00:08:51: Plastische Chirurgie machen Sie auch, also Gesichts.
00:08:55: Plastik?
00:08:56: Ja.
00:08:57: Ich habe eine Geschichte über sie gehört und sie können sie mir jetzt entweder bestätigen oder komplett negieren, dass mal eine junge Dame noch sehr jung alt das bei ihnen gewesen sein soll und eine Veränderung ihrer Nase haben wollte.
00:09:15: Und dass die junge Frau, sie soll noch minderjährig gewesen sein, angeschaut haben und haben zu ihr gesagt, Liebes Mädchen, ich habe kaum eine schönere Nase als seine gesehen.
00:09:27: Ich verstehe nicht, was ich da machen soll.
00:09:30: Ist diese Geschichte wahr oder nicht wahr?
00:09:32: Ja, das ist sicher kein Einzelfall.
00:09:36: Ich habe öfters mal solche Fälle gehabt, aber diese Geschichte, die stimmt tatsächlich.
00:09:40: Die Patientin wurde zu mir geschickt wegen der behinderten Nasenatmau.
00:09:45: Sie wollte gleichzeitig ihre äußere Nase korrigiert.
00:09:47: haben.
00:09:48: Die behinderte Nasenatmung, das war eine Indikation und wir haben bei ihr später auch dann eine Nasenschreidewandkorrektur gemacht, aber die äußere Nase, die war wirklich in Ordnung.
00:09:59: Und ich finde, verschlimmbessern ist eine ganz schlechte Sache, wenn man die im Rahmen der plastischen Chirurgie vor allem auch der ästhetischen Chirurgie macht.
00:10:10: Also man muss gegenüber seinen Patienten da relativ ehrlich sein.
00:10:14: und die Indikationen an der den Eingriff, die müssen eng gestellt werden.
00:10:18: Und da muss auch ausgeschlossen sein, dass der Patient Probleme mit seiner Selbstbewertung hat, also eine psychische Problematik zugrunde liegt.
00:10:28: Bei diesen Patienten soll und darf man keine entsprechenden Operationen durchführen.
00:10:34: Wenn ich da jetzt noch mal euer gesamtheitliches Konzept aufgreifen darf, ist es dann auch so, dass sie dann vielleicht auch nochmal, sie haben ja auch Psychologen und so weiter im Arei und Gesundheitskompass, dass sie dann intern sich auch nochmal austauschen und sagen, vielleicht reden, also liebe Kolleginnen, vielleicht reden Sie nochmal mit dem Mädel, also bevor ich jetzt hier mit dem Messer an die Nase rangehe, möglicherweise braucht ihr erst mal vielleicht jemanden, der ihr nochmal so ein bisschen das Thema Selbstbewusstsein oder so ein bisschen wieder ein bisschen beibringt, dürft ihr das überhaupt so intern darüber so sprechen?
00:11:11: Ja genau, das ist der Punkt.
00:11:13: Also das mache ich eigentlich nicht, sondern der richtige Weg dabei ist, wenn ich den Eindruck habe, dass jemand so ein Problem mit einer Selbstwahrnehmung hat, dann empfehle ich der entsprechenden Person einen Spezialisten zu kontaktieren.
00:11:32: Und dafür muss dann von der Person selber
00:11:36: kommen.
00:11:36: Ja, verstehe ich.
00:11:40: Hals-Nasen-Oren-Arts, das klingt irgendwie, also Hals-Nasen-Oren, das klingt ja irgendwie so nach Standard, das klingt nicht irgendwie nach Kreuzbandriss und sonst was, ja.
00:11:50: Gibt es denn überhaupt, also ich weiß, ich hab schon zwei Kreuzbandrisse, da gibt es ständig irgendwelche Neuerungen, wo man dann jetzt eine Sehne nimmt und die man da jetzt dran macht.
00:11:58: Gibt es denn auch in der Hals-Nasen-Oren-Kunde neue Erkenntnisse, neue Methoden, um Heilung herbeizuholen und vielleicht auch... das Thema Schwindel besser in den Köft zu kriegen, zum Beispiel.
00:12:11: Also, sind Sie da auch, gibt es eine Forschung in diese Richtung überhaupt?
00:12:16: Oder sagt man, ja, ist halt so, jetzt müssen wir irgendwie das hinkriegen und dann war es das?
00:12:21: Nein, da gibt es natürlich, und als Nationalkunde gibt es natürlich eine intensive Forschung, was die verschiedenen Krankheitsbilder anbetrifft.
00:12:29: Und ich würde sagen, in manchen Bereichen ist da die H&O-Kunde auch sehr, sehr erfolgreich.
00:12:35: Nehmen wir zum Beispiel mal die Hörstörungen.
00:12:38: Nehmen Sie mal taubgeborene Kinder, die ansonsten sehr schwer haben, ein gutes Leben mit einer entsprechenden Karriere durchzuführen, wenn keine höhere Rehabilitation erfolgen kann.
00:12:51: Und da ist zum Beispiel mit der Entwicklung der Kochlerimplantate ein Riesenschritt getätigt worden, sodass diese Kinder zum Beispiel rehabilitiert werden können.
00:13:01: Da gibt es natürlich dann wiederum Spezialisten, solche Eingriffe werden zum Beispiel im Bundeswehrkrankenhaus gemacht, aber sicher auch in der Uni.
00:13:12: Also, das sind dann sehr spezialisierte Leute, die sich damit beschäftigen.
00:13:16: Genauso gibt es spezialisierte Chirurgen auf dem Gebiet der plastischen Operationen und auch auf dem Gebiet der Stimm- und Sprachhaltkunde.
00:13:27: Die Hals-Nasen-Neunhaltkunde unterscheidet sich davon anderen größeren Fächer nicht, dass es innerhalb des Fachgebietes Subspezialisierungen gibt.
00:13:36: Wo in einzelnen Einrichtungen Top-Spezialisten lokalisiert sind für die jeweiligen Krankheitsbilder?
00:13:41: Die Niederglassenhalsnassenorgane Ärzte, die müssen das wissen, dass es das gibt.
00:13:46: Und dann den Patienten die Möglichkeit eröffnen, diese Top-Spezialisten, wenn das erforderlich ist, aufzusuchen.
00:13:54: Ich kann mich noch gut erinnern.
00:13:55: In den Achtzigerjahren kamen dann so die Walkmans auf und dann lieben dann die Kids mit den Kopfhörern rum.
00:14:04: heutzutage werden diese Kopfhörer in die Gehörgänge hineingesteckt.
00:14:10: Sie laufen über Bluetooth-Funktechnik.
00:14:14: Darf ich Sie als Experte mal fragen, wie bewerten Sie das?
00:14:16: Ist das in der Entwicklung, wo Sie sagen, ist nicht so schlimm oder sehen Sie es auch ein bisschen mit Kritik?
00:14:23: Ich sehe das kritisch, ja, um ganz ehrlich zu sein.
00:14:25: Ich glaube, wir werden in zukünftigen Jahren, Jahrzehnten, werden wir sehr viele Hörgerädeträger haben, weil diese ungesunde Schallexposition durch viele Einfüsse unter anderem auch durch den Walkman fassiert worden sind.
00:14:44: Denn sie müssen sich klar vor Augen halten, wenn ein jugendlicher Mann so ein Walkman trägt, der stellt dann nach einer gewissen Zeit, wenn er an die Lautstärke adaptiert ist, gegebenenfalls ein bisschen lauter und noch lauter.
00:14:56: Und dann werden schnell mal Schaltdruckpegel von über.
00:15:02: Und wir wissen ja aus dem Arbeitsschutz, dass das eigentlich schon ein Bereich ist, wo Gehörschutz getragen werden muss.
00:15:09: Wenn man heutzutage sagt, bei Arbeiten ist bis zu eighty-fünf Dezibel ein Arbeiten über acht Stunden so ohne weiteres möglich, dann weiß man, dass mit drei Dezibel mehr, also mit eighty-fünf Dezibel eigentlich nur noch vier Stunden und mit ninety-fünf Dezibel nur noch zwei Stunden gearbeitet werden dürfte ohne entsprechende Schutzmaßnahmen.
00:15:30: Wenn Sie sich vor Augen halten, dass in manchen Diskotheken Schalto-Pegel von über hundert oder hundertzehn Dezibel vorhatten sind, dann dürften man sich ja nur noch wenige Minuten da drinnen ohne Gehörschutz aufhalten.
00:15:42: Und ich habe bislang in der Artigen Diskotheken ganz selten Jugendliche mit Gehörschutz gesehen.
00:15:47: Ganz selten ist gut.
00:15:50: Und wenn Sie zum Beispiel auch Eintrittskarten zu bestimmten Konzerten durchlesen, dann lesen Sie die fein gedruckt häufig.
00:15:56: Den Hinweis der Veranstalter übernimmt keine Haftung für etwaige Gehörschäden.
00:16:01: Das ist so alles Zeitgeist momentan laut, sehr laut, um damit offenbar besser genießen zu können, aber außer Acht lassen, dass man seine Gesundheit schädigt.
00:16:17: Okay, ich habe noch eine Alltagsfrage.
00:16:19: Nehmen Sie es mir in die Übel, aber ich weiß nicht worum, aber YouTube hat es mir letztens mal vorgeschlagen.
00:16:25: Ein Video von einem Ohrenarzt, der aus einem Mann aus dem Gehörgang Ohrenschmalz rausgeholt hat.
00:16:35: Und dann wurde irgendwie in dem Video erklärt, dass der Mann seit neun Jahren jeden Tag Ohrstäbchen benutzt hat.
00:16:45: Und dieses Video geht neunzehn Minuten und der Arzt hat neunzehn Minuten lang immer irgendwas daraus geholt.
00:16:52: Was hält der Professor Meier denn von Urstäbchen?
00:16:56: Also von Ohrstäbchen halte ich schon mal gar nichts, denn erstens kann man damit das Ohrschmalz, das ja bei jedem Vorkumpt bei dem einen mehr oder anderen weniger, wie bei einem Vorderlader so richtig auf das Trommelfeld rauf tamponieren.
00:17:09: Das ist da eine Punkt, sogar mit Verletzungen.
00:17:12: Wenn so ein Ohrstäbchen abrutscht, kann es auch mal passieren, dass das Trommelfeld präforiert wird, auch schon vorgekommen.
00:17:19: Mit entsprechenden nicht unerheblichen Folgezuständen.
00:17:23: Je häufiger man Ohrstäbchen benutzt, desto stärker.
00:17:25: ist bei vielen auch die Zerummenbildung.
00:17:29: Also ich halte gar nichts davon.
00:17:31: Neunzehn Minuten habe ich bisher noch nicht gebraucht um Ohren sauber zu machen, aber das muss ein ganz spezieller Fall gewesen sein.
00:17:37: Wurde so angebriesen in dem Video.
00:17:43: Okay, mal weg vom Thema Ohren, hin zum Thema Nase.
00:17:46: Nase ist glaube ich immer so ein... Thema, das jeden irgendwie betrifft.
00:17:52: Vorhin hatten wir ja über die Erkältungskrankheiten gesprochen, aber es gibt auch so ein Thema.
00:17:56: Die Nase ist ja auch immer auch für den Geschmack.
00:17:58: Also ohne Nase hätten wir keinen Geschmack, weil durch die Belüftung der Nase schmecken wir.
00:18:06: Wenn man
00:18:07: Polypen hat, kann man nichts mehr schmecken, habe ich mal gelesen.
00:18:10: Ja, wir müssen trennen zwischen Riechen und Schmecken.
00:18:13: Die Geschmacksqualitäten sind süßauer, salzig bitter, die werden über Geschmacksknospen im Zungenbereich vermittelt.
00:18:20: Die Riechqualitäten sind weitaus komplexer, da werden zigtausende Riechstoffe wahrgenommen und die werden in den Riechbereichen, Riechfeldern in der Nase percebtiert.
00:18:34: Wenn wir essen, werden diese Duftmoleküle werden teilweise beim Schlucken hochgewirbelt und kommen über die Nasenrachen bis in die Nase, wo sie dann mehr oder weniger gerochen werden.
00:18:49: Deshalb ist schmecken.
00:18:51: für die meisten, also einen zum Beispiel ein gutes Glas Wein zu estimieren, dass er folgt über die Nase und weniger über den Geschmack als solches.
00:19:02: Wenn Sie mit Polypen nichts mehr riechen, dann liegt es halt letztendlich daran, dass die Duftmoleküle überhaupt nicht in die Bereiche kommen, wo die Riechfasern in der Nase lokalisiert sind.
00:19:17: Kann man denn da irgendwie Vorsorge betreiben, damit man eben zum Beispiel Polüben nicht bekommen.
00:19:22: Gibt's da irgendeine Technik?
00:19:24: Also diese Polypen, wir sprechen über Nasen-Polypen.
00:19:27: Im Volksmund sind auch häufig die Rachenmantel.
00:19:29: Bei Kindern wird auch häufig als Polypen bezeichnet.
00:19:31: Es sind aber keine Polypen, sondern das ist die Rachenmantel.
00:19:34: Also die Polypen, über die wir reden, sind Polypen in der Nase.
00:19:37: Die können durch allergische Erkrankungen entstehen, die können aber auch durch immunologische Störungen entstehen.
00:19:43: Eine Vorsorge, dass man das nicht bekommt, kann man eigentlich nicht treffen.
00:19:47: Aber man kann, wenn es denn passiert, diese Polypen behandeln.
00:19:52: Da gibt es Medikamentöse.
00:19:53: sehr gute Medikamentöseansätze heute und in Fällen, wo das nicht hilft, besteht auch die Möglichkeit, diese Polyben operativ zu entfernen.
00:20:01: Das ist schmerzhaft, habe ich schon mal gemacht.
00:20:03: Als nassen Ohrnärzte haben wir den Ruf, dass überhaupt keine Schmerzen vorursachen.
00:20:08: Ja, das war nicht bei Ihnen, das
00:20:10: stimmt.
00:20:11: Ich war bei meinen Kollegen von Ihnen in Halle an der Saale.
00:20:15: Ich würde es mal so sagen,
00:20:17: wenn
00:20:17: der Nachbar
00:20:18: schmerzt.
00:20:18: Aber wenn man das macht, macht man das in voller Kose, da spürt man gar nichts und danach ist es in der Regel.
00:20:24: Ich würde es mal so sagen, wenn das nachgepflegt wird, ist das sicherlich nicht angenehm, wenn jemand in der Nase rumsaugt, aber es ist auch nicht sehr schmerzhaft, das lässt sich gut aushalten.
00:20:33: Wird das heutzutage mit Laser gemacht?
00:20:36: Entfernt oder wird da immer noch Skalpel benutzt oder endoskopisch?
00:20:43: Na ja, bei einer Polyposis Nasi ist eigentlich das endoskopische operative Vorgehen indiziert.
00:20:50: Der Laser spielt letztendlich hier keine relevante Rolle, denn man darf eines nicht vergessen, Laser bedeutet immer Verbrennung für die Laser, die dort eingesetzt werden und verzögerte Wuntheilung.
00:21:04: Es lässt sich wesentlich besser mit mikroschirurgischen Instrumenten und der endoskopische Kontrolle bzw.
00:21:11: auch unter Bild geben der Kontrolle Navigation.
00:21:14: Heute kann man das ja alles CT-gestützt gesteuert operieren, durchführen.
00:21:19: Das ist der richtige und auch optimale Weg, falls indiziert.
00:21:24: Aber wie gesagt, es gibt auch heute Möglichkeiten mit einer immunologischen Therapie oder mit Kortison, der einige Bullipen so zu behandeln, dass sie verschwinden und hauptvolle nicht wiederkommen.
00:21:36: Herr Prof.
00:21:36: Meier, nennen Sie mir mal mindestens einen, besten gerne auch drei Mythen, die Sie, was Ihr Fachgebiet betrifft, mit denen Sie immer wieder konfrontiert werden und den Ich möchte nicht sagen, die sie hassen, aber die sie schon immer mal aufklären wollten.
00:21:52: Gibt's die?
00:21:53: Ach, eigentlich werde ich mit solchen Mythen nicht wirklich konfrontiert.
00:22:00: Also das kann man so nicht sagen.
00:22:02: Also es ist nichts, was ich jetzt so besonders ansprechen
00:22:06: würde.
00:22:06: Eine Murmel, die man in die Nase steckt, kommt im Mund wieder raus.
00:22:09: Stimmt das?
00:22:13: Wenn die sehr klein ist, dann läuft sie durch die Nase durch gelangte Nasenrachen und wird abgeschluckt aus dem Mund.
00:22:19: Auskommen, das wäre sehr ungewöhnlich.
00:22:22: Natürlich gibt es solche Sachen, dass einer sagt, der kann aus dem Ohr rauchen.
00:22:27: Das hat jeder irgendwie schon mal gehört.
00:22:29: Stimmt das so, dass das
00:22:30: irgendwie geht?
00:22:30: Ja, natürlich geht es, wenn ein Loch im Trommelfell ist, einer inhaliert Rauch und macht dann einen Druckausgleich, wenn man die Nase zuhält und Luft quasi in den Nasenrachen bläst, dann bläst es voraus, dass die Tube ist offen, bläst es natürlich auch aus dem Oberhaus, aber das ist ein Zeichen, dass da etwas wirklich nicht stimmt.
00:22:49: Da muss ein Loch im Dornelfeld sein.
00:22:51: Und das ist nicht gut?
00:22:52: Nein,
00:22:52: das ist nicht gut.
00:22:53: Genauso wenig ist gutes Rauch, sozusagen dadurch zu blasen abgesehen davon, dass Rauchen sowieso schlecht ist.
00:22:59: Danke, dass Sie es auch noch mal gesagt haben, hat Dr.
00:23:01: Marc Röderer auch gesagt.
00:23:05: Was genau sind denn eigentlich Halsschmerzen?
00:23:08: Also,
00:23:09: woher kommen diese Halsschmerzen?
00:23:11: Ist sozusagen die Innenwand unseres Schluckapparates mit Schmerzsensoren?
00:23:18: Ja.
00:23:18: Und warum signalisieren die einen Schmerz?
00:23:21: Was genau ist da?
00:23:23: Es sind sensible Rezeptoren, die wir dort haben.
00:23:26: Wenn eine Schädigung auftritt, zum Beispiel durch eine Verletzung, eine Verbrennung oder durch eine Tumorerkrankung oder eine Entzündung, dann reflektieren uns diese Schmerzen im Hals, dass ein Krankheitszustand besteht.
00:23:45: Schmerzen im Hals im Gesichtsbereich können ungeheuer komplex sein.
00:23:51: Eines der komplexesten Beispiele ist der Ohrenschmerz.
00:23:57: Ohrenschmerzen können entstehen durch Entzündungen oder Erkrankungen oder sonstige Sachen im Ohr.
00:24:02: Aber sie können auch als sekundäre Otalgie auftreten, als sekundäre Ohrenschmerz.
00:24:08: Und das hängt mit der Nervenversorgung im Gehörgang zustande.
00:24:13: Diese sekundären Ohrenschmerzen können entstehen durch Erkrankungen, Zündungen in der Mandel oder im Rachen- und Kälkaufbereich oder durch Turmorin in dem Bereich.
00:24:23: Die können auch entstehen durch Erkrankung der Speiseröhre oder des Magens.
00:24:29: Ja, die könnten rein theoretisch auch mal bei einem Herzinfarkt, können auch Schmerzen in dieser Region ausstrahlen, in das Ohr auftreten.
00:24:40: Sekundäre Otalgie, ja.
00:24:43: Das heißt, das bestätigt ja die These, dass alles im Körper irgendwie auch miteinander verbunden ist.
00:24:49: Wenn man sich in der asiatischen Heilkunde irgendwas, wo die sagen, wenn wir da am Finger was drücken, dann tut sich was am Ohr.
00:24:57: Bitte nicht wirklich nehmen, aber so sei gemäß.
00:25:01: Nein, richtig ist es wirklich, dass gerade im Gruffhalsbereich kommt es sehr deutlich zum Ausdruck, dass viele Organstrukturen damit verbunden sind und auch Beschwerden in diesem Bereich verursachen können, wenn sie entsprechend gestört sind.
00:25:21: Gerade der Nervus vagus, zum Beispiel, der versorgt uns ja große, große Auergranbereiche vom Magen bis hoch in die Nase.
00:25:33: Wenn es dort entsprechende Schädigungen gibt, können die zum Beispiel in das Ohr reflektiert werden.
00:25:40: Der versorgt auch sensibel Bereiche im Ohr, zum Beispiel den äußeren Gehörgang.
00:25:47: Lassen Sie uns mal kurz auf Kinder kommen.
00:25:49: Sie hatten vorhin von Ihren Kindern so erzählt.
00:25:51: Und das fand ich total nett, weil Sie im Vorgespräch, weil Sie zu mir gesagt haben, dass Ihre Kinder, wenn der Pfütze war, waren sie drin.
00:25:59: Und das war auch von Ihnen so willkommen.
00:26:04: Sie sind ein wirklich sehr erfahrener Arzt.
00:26:07: Vielleicht sagen Sie unseren Hörern mal, wie sollten wir denn heutzutage mit unseren Kindern gesundheitlich umgehen?
00:26:13: Sollten wir die umhegen, umpflegen und so weiter?
00:26:16: Sie auch mal machen lassen, sollten sie auch mal schmutzige Hände haben.
00:26:22: Absolut, machen lassen, keine übertriebene Hygienemaßnahmen.
00:26:27: Also es hängt natürlich auch immer von der Situation, wo man sich bewegt.
00:26:32: Das Schönste ist, wenn Kinder auf einer ländlichen Umgebung aufwachsen können, da ist das ja wirklich völlig unkritisch.
00:26:37: Und diese Kinder haben auch die besten Voraussetzungen dazu, keine Allergien oder sonstige Zivilisations-Gangreiten zu entwickeln.
00:26:44: Warum
00:26:45: ist das so?
00:26:46: Naja, Sie werden, kommen Sie da, die frühzeitig mit allen möglichen Naturstoffen in Kontakt, der Körper kann seine eigene Immunität aufbauen.
00:26:55: Diese Naturstoffe werden dann als normal erkannt und nicht als fremd.
00:27:01: Das ist eigentlich eine schöne Konstellation.
00:27:07: Und ich denke, man sollte gerade aus diesem Gesichtspunkt heraus keine übertriebenen Hygienemaßnahmen jetzt bei den Kindern, die über das normale Maß hinausgehen, zur Anwendung
00:27:20: bringen.
00:27:22: Gibt es denn Zeit?
00:27:24: Wenn ich das vorhin richtig zusammengerechnet habe, also zwanzig Jahre BWK und dann nochmal zehn Jahre Reihen oben drauf, also dreißig Jahre sind sie in der Region, kann man das so sagen?
00:27:33: Das kann man so sagen,
00:27:34: ja.
00:27:35: Okay, gibt es denn irgendeinen Krankheitsbild, wo sie sagen, sie haben ja
00:27:39: auch
00:27:40: in Heidelberg, also so war ja schon ein bisschen weiter weg, gibt es eine Krankheit, die hier in der Region Schwaben, Oberschwaben, Oberzentrum Ulm, ihnen in den Fokus geraten ist, den sie woanders gar nicht so gesehen haben, die halt komischerweise typisch für diese Region ist.
00:27:59: Und wenn ja, was ist das?
00:28:01: Ja, das ist natürlich immer sehr schwer, so ein Statement diesbezüglich zu machen, wenn man das nicht wissenschaftlich untersucht und analysiert hat.
00:28:10: Aber so rein von der Empfindung her habe ich den Eindruck, dass Erkrankungen der Nasen, der Nasenhebenhöhlen hier häufiger sind als zum Beispiel in Heidelberg, wo ich vorher war.
00:28:21: Das mag auch so ein bisschen an den klimatischen Verhältnissen hier liegen.
00:28:26: Ich werde es nie vergessen, im ersten Jahr, als ich nach Heidelberg gekommen bin, das war im Herbst vierundneunzig.
00:28:35: Da waren drei Monate am Stück Nebel hier.
00:28:38: Ich habe gedacht, ich glaube es nicht.
00:28:41: Wir haben ja dann überlegt, na ja, vielleicht haben sie das Bundeswehrgang aus.
00:28:45: Deshalb hierher gebaut, damit die Ordnung aus der Luft nicht möglich ist.
00:28:50: Aber das kann solche klimatischen Bedingungen, die hier durch die ille blaue Donau erzeugt werden, die können schon eine Rolle spielen.
00:29:00: Aber das ist natürlich alles so ein subjektives Empfinden.
00:29:07: Ich würde Sie gerne noch ein bisschen was Privates fragen, ist das okay für Sie?
00:29:10: Es ist okay.
00:29:13: Was macht Ihnen dann an Ihrer Arbeit am meisten Freude?
00:29:19: Der Kontakt zu den Menschen.
00:29:23: Also was mir früher in den Kliniken sehr viel Wissenschaft, die mich fasziniert hat, weiterzuentwickeln, neues zu machen, aber jetzt finde ich es sehr schön, wenn man Kontakt zu Menschen hat und den Patienten dann auch tatsächlich helfen kann.
00:29:38: Die Dankbarkeit, die Ihnen da entgegenschlägt, wenn Sie jemanden geholfen haben, was an der Gesundheit am Griff, das ist schon ein schönes Gefühl.
00:29:48: Also muss sagen, auch beschäftigt sein mit sinnvoller Tätigkeit.
00:29:54: Ich kann Menschen nicht verstehen, das jetzt nicht als Kritik gemeint, die mit sechzig nicht mehr in irgendeiner Weise tätig sein wollen.
00:30:04: Wäre für mich, wäre das ein Problem.
00:30:07: Also ich habe mir vorgenommen, so lange zu arbeiten, wie es meinen Gesundheitszustand zulässt.
00:30:14: Gibt es denn persönliche Gesundheitstipps, die Sie immer für sich selbst befolgen, wo Sie sagen, die haben mich gut bisher durchs Leben gebracht und deswegen kann ich auch in meinem Alter noch so aktiv im berufslegenden Teil nehmen?
00:30:27: Das ist eine schwere Frage, Ärzte leben ja grundsätzlich ungesund.
00:30:31: Ja klar, die meisten Ärzte, nehmen Sie mal niedergelassene Ärzte, die haben teilweise Arbeitszeiten, die in der Wurzeltage, oder einen Arzt auf dem Land, der ist ja immer erreichbar, und ich glaube die Lebenserwartung bei Ärzten ist nach der Statistik der Lebensversicherung nicht unbedingt die Höchste.
00:30:54: Aus meiner Ansicht nach ganz wichtig ist, dass man in dem, was man tut und wie man lebt, glücklich ist.
00:31:04: Wenn man das schafft und sich sonst ganz normal verhält.
00:31:07: Ich habe keine speziellen Ernährungstipps.
00:31:10: Die Leute, die sagen, bloß kein Alkohol, das darfst du nicht und das darfst du nicht.
00:31:17: würde ich mal sagen, muss man die Dinge nicht sehen, sondern man muss sie einfach vernünftig sehen.
00:31:22: Alle Dinge, die man gerne tut, nur nicht übertrieben.
00:31:26: Und vor allem, dass die Seele einigermaßen gesund bleibt.
00:31:32: Das ist eine entscheidende Voraussetzung meiner Ansicht nach für Gesundheit.
00:31:37: Glauben Sie an dieses ganzheitliche Konzept, also der Verbindung zwischen Seele und Körper?
00:31:42: Absolut.
00:31:44: Ich muss sagen, je länger ich in meinem Beruf als Arzt tätig war, desto wichtiger ist es für mich geworden zu verstehen.
00:31:55: was die Seele letztendlich mit einem Menschen machen kann, wenn sie heute zu mir kommen und sagen, ich habe da einen schwarzen Fleck auf der Stirne und so.
00:32:08: Und ich könnte sagen zu ihnen, das sieht nicht ungefährlich aus.
00:32:15: Wir beobachten das mal, kommen sie in zwei, drei Wochen wieder.
00:32:20: Ich glaube nicht, dass es schwarze Haut gibt.
00:32:21: Es ist so, was könnte es sein?
00:32:24: Dann denke ich nur noch an schwarzen Runden.
00:32:25: Dann denke ich drei Wochen lang und sie waren richtig krank davon.
00:32:28: Wenn ich zu ihnen sage, na ja, haben sie ein Muttermal, wir gucken mal, wie sich das Muttermal jetzt entwickelt.
00:32:33: Also ich denke, wir lassen die Kirche mal am Dorf, schauen uns das an und wenn es auffällig ist, machen wir es halt raus.
00:32:40: Das ist eine ganz andere Situation.
00:32:41: Ich habe auch meinen Mitarbeitern immer gepredigt, wenn sie einen Patienten haben, bei dem sie ein Stück Webe irgendwann in der Woche entfernen, versuchen sie den Pathologen zu bewegen, dass sie vielleicht die Diagnose noch vor der Woche Ende bekommen und rufen sie dann den Patienten an und sagen ihm das.
00:32:59: Es ist einfach so, Angst kann richtig krank machen und das ist etwas, das man in seiner Tätigkeit als Arzt absolut berücksichtigen muss.
00:33:12: und wenn man das weiß, dann wird einem auch klar, dass die Bedeutung Körper und Seele, dass das eine ganz, ganz wesentliche ist.
00:33:25: ist es wahr, dass sie für ihr Seelenheil auch ein Privat, also sie sind ein, das muss man mal wirklich an dieser Stelle sagen, sie sind ein so umtriebiger Mensch.
00:33:35: Also ich lese sehr oft von ihnen, wir kommen immer wieder auch in Kontakt in verschiedensten Gelegenheiten.
00:33:43: Und immer was mir, was mir dabei auffällt, ist ihr Arbeitspensum und dass sie immer wieder auch neue Projekte anstoßen.
00:33:51: und sie haben ein Herzensprojekt, ich Ich glaube, das machen sie schon seit dreißig Jahren oder so.
00:33:58: Sie haben eine ganz besondere Verbindung nach Afrika.
00:34:01: Woher kommt die und was genau bewegt sie da, was genau motiviert sie da, immer wieder auch neue Projekte dort anzustoßen?
00:34:11: Ich habe vor zwanzig Jahren zusammen mit anderen Ulmer Bürgern eine gemeindelsige Organisation gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Gesundheit und Die Bildung in Ländern des globalen Südens in Entwicklung sind ja nicht nur in Afrika.
00:34:30: Ich war auch in meiner Tätigkeit bei der Bundeswehr, was Auslandseinsätze anbetrifft, mit Menschen in solchen Ländern immer wieder in Kontakt.
00:34:43: Da muss ich einfach sagen, Afrika war natürlich ein besonderer Kontinent für mich.
00:34:50: Ich habe auch als junger Arzt mal in Südafrika gearbeitet in Kapstadt und habe von dort aus so ein bisschen den Kontinent mit kennenlernen dürfen und war dann später immer wieder mal im südlichen Afrika.
00:35:09: Die Nöte, die wir dort vor Ort antreffen, da machen sich viele Menschen hier keine Vorstellungen davon, was Trinkwasserversorgung anbetrifft, was Gesundheitsvorsorge anbetrifft, Ernährung.
00:35:23: Wenn man Urlaub macht, zum Beispiel in Südafrika oder Namibia, wenn sich die Leute meistens in irgendwelchen Camps und irgendwelchen Lodges, da geht es sehr noble zu und da sieht man nichts von der Armut.
00:35:38: Aber wenn sie mal aufs Land gehen und sehen unter welch einfachen und schlimmen Bedingungen dort teilweise Menschen leben.
00:35:46: Wenn sich die hohen HIV-Raten anschauen in bestimmten Regionen, dann wissen sie, wie nötig Hilfe dort ist.
00:35:53: Und das war für mich ein Grund, diese Hilfsorganisation aufzubauen und weiter zu betreiben.
00:35:59: Und wir sind ja relativ erfolgreich gewesen.
00:36:02: Wir haben in den letzten zwanzig Jahren für rund sieben Millionen Euro Projekte in diesen Ländern unterstützt.
00:36:11: Machen wir letztendlich auch weiter.
00:36:15: Die Möglichkeit, solchen Menschen dann zu helfen, hat etwas Ungeheuer Befriedigendes, denn wir geben von unserem Wohlstand, geben wir an andere, denen es nicht so gut geht, etwas ab.
00:36:27: Und ich meine, diese Form der Solidarität ist für uns alle wichtig.
00:36:35: Es gibt von dem jüdischen Religions ... Wissenschaftler Halewi, zwölftes Jahrhundert, gibt es ein Zitat, das, wenn ich mich sicher erinnere, so lautet, gesunde Nahrung macht einen gesunden Körper.
00:36:59: Gute Taten machen eine gesunde Seele.
00:37:04: Das ist ein Das ist zwölftes Jahrhundert.
00:37:08: Das ist, oder dreizehntes Jahrhundert, also in dieser Größenordnung.
00:37:13: Aber das impliziert schon, wie wichtig es ist, Gutes zu tun, was wir im Rahmen dieser Organisation tun und wie wichtig es ist, dieses Gute auch umfangreich und gut zu tun.
00:37:30: und da hätte ich noch ein Zitat.
00:37:35: Der Gutes tun will, muss es verschwenderisch tun.
00:37:42: Und das ist auch richtig.
00:37:44: Das heißt nicht mal ein bisschen was tun, sondern tatsächlich versuchen umfangreich zu helfen.
00:37:52: Das ist so ein ganz wesentlicher Teil meiner Freizeitbeschäftigung, Support Ulm.
00:37:58: Ist das schwerer geworden in der letzten Zeit, Leute zu mobilisieren, zu helfen?
00:38:04: Ich würde es mal so sagen, in der Region Ulm, das heißt ja immer, die Schwaben seien sparsam und und und, aber ich habe die Schwaben hier in der Region als auserst großzügige Menschen kennengelernt, wenn sie einen Sinn in einer Sache erkannt haben zu helfen.
00:38:20: Also bislang, wenn ich jetzt sage, wir haben für sieben Millionen Euro Projekte realisiert, dann war das nur möglich, weil sehr viele großzügige Menschen hier in der Region das unterstützt haben.
00:38:33: Es ist insgesamt schwieriger geworden, aber das ist eine weltpolitische Situation, wenn Sie sich vor Augen halten, dass sich die reichste Industrienation in die USA quasi komplett oder weitgehend komplett aus der Entwicklungshilfe zurückzieht.
00:38:54: Da muss man sagen, das ist ein Zeichen dafür.
00:38:58: dass eine negative Entwicklung diesbezüglich im Gange ist.
00:39:01: Aber in einer globalisierten Welt kann man sich nicht zurückziehen.
00:39:06: In einer globalisierten Welt muss der starke, dem schwachen Helden etwas, was so auch in unserem Grundgesetz sogar drin steht.
00:39:17: Wir können nicht erwarten, dass junge Menschen zum Beispiel in Afrika bleiben, in Armut dahin vegetieren, wenn sie über die modernen Medien, zu denen man heute überall Zugang hat, sehen, wie gut es uns hier geht.
00:39:30: Das ist der Grund, weshalb die Leben und Leben riskieren, um nach Europa zu kommen.
00:39:34: Ich denke, wenn gute Verhältnisse vor Ort existieren würden, dann wären die Leber zu Hause als in einem fremden Land.
00:39:44: Absolut.
00:39:46: Gehen Sie da eher... Nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe vor oder mit ihren Projekten oder ist es manchmal auch schon hilfreich, einfach auch mal was selbst organisiert zu machen, irgendwas hinzustellen und so zu sagen, so es ist jetzt da, was vorher nicht da war.
00:40:04: Sie hatten vorhin von Krankenhausbetten zum Beispiel
00:40:07: gesprochen.
00:40:10: Im zentralafrikanischen Bereich, glaube ich, war das?
00:40:12: Ja, das vom Krankenhaus Bitten haben wir in Namibia
00:40:14: gemacht.
00:40:15: Also
00:40:15: Hilfe zur Selbsthilfe ist ein ganz, ganz wichtiges Grundprinzip.
00:40:19: Aber wenn ich denn letztendlich ein Krankenhaus einrichte oder eine Krankenstation, eine kleine in Namibia einrichte, dann ist es auch Hilfe zur Selbsthilfe, weil dann namibisches Medizinpersonal sind ja häufig Paramedics, also gut ausgebildete Krankenschwestern, weil nicht genügend Ärzte da sind, die dort arbeiten.
00:40:39: Die könnten aber ohne diese Hilfe nicht arbeiten.
00:40:44: Und letztendlich mit dieser Hilfe sind sie in der Lage, selbst ihre Bevölkerung zu versorgen.
00:40:52: Das Grundprinzip Hilfe zur Selbsthilfe ist ganz entscheidend.
00:40:55: Es ist auch nicht unbedingt immer zielführend, wenn man zwei, drei Mal im Jahr irgendwo hinfährt, um dann operativ als Arzt tätig zu sein.
00:41:06: Muss man oder kann man natürlich auch machen, aber es darf nicht alleine das sein.
00:41:10: Die Menschen vor Ort müssen über das ganze Jahr versorgt sein.
00:41:15: Das ist anzustreben.
00:41:16: Das heißt eigentlich ist es, man muss ein bisschen weitergeben an jemanden.
00:41:21: Bestenfalls vor Ort, der es dann anwenden kann.
00:41:24: Genau.
00:41:25: Infrastruktur schaffen, ausbilden und Verhältnisse vor Ort schaffen, die das Leben dort erträglich oder lebenswert sogar
00:41:33: machen.
00:41:34: Wir leben in Deutschland und in Deutschland ist immer so, das sind immer Titel irgendwas.
00:41:40: Und Professor Doktor Med Heinz Meier, das könnte bei dem ein oder anderen Hörer auch, der sich jetzt um mein ausgerechnet, um mein Problem kümmert, das glaube ich nicht, dass der Professor Meier dafür Zeit
00:41:53: hat.
00:41:54: Also das ist immer wieder ein Bereich Mythos.
00:41:57: Ich glaube, es gibt kaum einen Mediziner, der nahbarer ist als sie.
00:42:02: Die Leute sollen keine Angst haben, ins Areion Gesundheitszentrum zu kommen und zu fragen, hätte der Prof.
00:42:08: Meier vielleicht mal Zeit für meinen Thema?
00:42:11: Na ja, da muss man ganz einfach sagen.
00:42:13: Gerade im medizinischen Bereich sind Titel nicht unbedingt jetzt ein hundertprozentiger Indikator dafür, dass man das erfährt, weshalb man hingeht, also sprich Hilfe und so weiter und so fort.
00:42:29: Ein Arzt muss auf seine Patienten eingehen, muss für seine Patienten da sein.
00:42:36: Der muss sich nicht als Symbol mit Titeln... präsentieren, wie wohl es auch so ist, dass nicht jeder Professor jetzt unbedingt gleich ein guter Arzt ist.
00:42:53: Denn auch hier muss man sich vor Augen halten, wer sehr viel Wissenschaft betreibt, der tut in diesem Bereich etwas Gutes, aber der hat auf der anderen Seite auch gar nicht so viel Zeit, sich um die Dinge des Alltags, die medizinische Dinge des Alltags zu gewinnen, also mit anderen Worten.
00:43:11: dass ein Arzt, der jetzt gar kein Titel hat, der sich aber intensiv mit seinem Fachgebiet beschäftigt, ein sehr guter Arzt sein kann für die Bedürfnisse des Patienten.
00:43:22: Wie wohl natürlich auch ein Arzt mit einem Professoren-Titel hervorragend das leisten kann.
00:43:29: Das sind zwei Dinge, die nicht unbedingt zwingen miteinander zusammenstehen müssen.
00:43:33: Und nicht jeder Professor ist weltfremd und abweißend.
00:43:37: Das ist auch nicht so.
00:43:38: Da muss man keine Scheu vor dem Titel
00:43:40: haben.
00:43:41: Das ist ein wunderbares Abschlusswort.
00:43:44: Ich danke Ihnen recht herzlich, Herr Prof.
00:43:46: Meier, dass wir heute da waren, dass wir uns mal so intensiv unterhalten konnten.
00:43:50: Über alles, was Sie so bewegt und die Fragen.
00:43:53: Und dann kommen wir demnächst auch nochmal bei Ihnen vorbei mit konkreten Fragen unserer Hörer.
00:43:58: die sie ja schon an uns geschickt haben, wo der Wunsch war, ob der Herr Prof.
00:44:02: Meier sich das Problemchen dann mal anschauen oder mal anhören kann.
00:44:06: Das wird er sehr gerne
00:44:07: tun.
00:44:07: Recht herzlichen Dank, alles Gute und vielen
00:44:26: Dank.
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