AREION: Neurologie - Dr. med. Panteha Fathinia-Grafl
Shownotes
Nach ihrem Medizinstudium an der Universität Wien spezialisierte sie sich an der Universitätsklinik Ulm, wo sie ihre Facharztausbildung absolvierte und seit vielen Jahren tätig ist. Als Oberärztin für neurologische Schmerztherapie sowie Co-Leiterin der Botulinumtoxinsprechstunde verbindet sie klinische Erfahrung mit wissenschaftlicher Präzision.
Dr. Fathinia-Grafl steht für moderne Neurologie, die Forschung, Empathie und individuelle Betreuung vereint – mit dem Ziel, Schmerzen zu lindern, Beweglichkeit zu fördern und Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
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00:00:01: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge zu unseren Orion Podcast.
00:00:11: Und heute habe ich eine ganz, ganz tolle Frau Dr.
00:00:15: Pantea Fantinia
00:00:18: Grafel.
00:00:19: Herzlich willkommen bei uns.
00:00:21: Herzlichen
00:00:22: Dank.
00:00:22: Sie haben einen wunderschönen Namen.
00:00:24: Und ich weiß, wir hatten es im Vorgespräch schon mal besprochen und ich nehme jetzt auch erst mal unsere Hörer mit.
00:00:30: Die Frau Dr.
00:00:31: Grafe, ich kürze das an kurz.
00:00:34: Sie sind Neurologin.
00:00:36: Aber ich glaube, jeder, der jetzt gerade diesen Namen, so wie ich ihn auch ausgesprochen habe gehört, möchte gerne wissen, wo dieser wunderschöne Name herkommt.
00:00:45: Vielen Dank für das Kompliment.
00:00:46: Er kommt aus dem... schönen Iran, wo ich auch geboren bin.
00:00:51: Ich bin dann aber, als ich zwei Jahre alt war, mit meiner Familie nach Österreich umgezogen.
00:00:59: Mein Vater hatte da geschäftliche Beziehungen und ja, ich habe mein restliches Leben da im schönen Österreich
00:01:04: verbracht.
00:01:05: Das heißt, die sind Österreicher, mit iranischen Wurzeln.
00:01:08: Richtig, ganz genau.
00:01:08: So, jetzt heiße ich Marco und Marco heißt oder... Ja, deutsche Namen haben oft Vornamen fast keine Bedenken.
00:01:17: Lutz oder Herbert oder so.
00:01:19: Das hat fast nicht.
00:01:20: Aber ich weiß, dass das bei ihren Namen oder aus ihrem Kulturkreis ein bisschen anders ist.
00:01:28: Und wenn der so klangvoll ist, das muss was bedeuten.
00:01:33: Verraten Sie es uns.
00:01:35: Also Panthea ist ein altpersischer Name und das war eine historische Figur aus der Zeit von König Darius.
00:01:47: Es war durch Frau eines Feldherren, die sehr helltenhafte Dinge getan hat und aus dem Altgriechischen übersetzt, heißt das Allgöttliche.
00:02:00: War das?
00:02:01: Absicht, dass Ihre Eltern Sie so genannt haben, haben Sie das mal mit denen besprochen?
00:02:05: Ja, ich habe es besprochen und tatsächlich haben Sie sich bewusst dafür entschieden, weil Sie auch moderne Namen nicht so mochten und Sie haben gesagt, Sie möchten etwas, was eine historische Prägung hat.
00:02:21: Ich bin Ihnen eigentlich auch ganz dankbar dafür, weil ich finde Ihnen auch schön, weil kein regulärer Name auch im Persischen nicht.
00:02:31: Also wirklich ein fantastischer Name.
00:02:33: Ich habe meine Tochter zusammen mit meiner Frau, also eigentlich hat es meine Frau ausgesucht.
00:02:38: Aber sie hat sie mir vorgeschlagen und gesagt, den nehmen wir, den finde ich super.
00:02:41: Amalja genannt.
00:02:43: Und das ist auch ein sehr, sehr alter Name.
00:02:46: Ja, absolut.
00:02:46: Oder so ein Asyonatan, also auch ein christlicher Name, genau.
00:02:50: Und also ich glaube, wenn man sich bei den Namen seiner Kinder schon Gedanken macht, Ich weiß warum, ich Marco heiße, meine Mutter hat es mir mal irgendwann gesagt, das war halt so ein wunderschön italienisch klingender Name und ich komme eigentlich aus der DDR.
00:03:05: Und wenn man dann ein Marco ist, dann klingt man irgendwie exotisch.
00:03:09: Exotisch,
00:03:10: nicht nach
00:03:11: Lutz, Björk oder Hans.
00:03:15: So, jetzt haben wir das schon mal geklärt, aber das gehört auch mit dazu.
00:03:19: Jetzt sind sie Neurologin und sie sind Doktoren.
00:03:23: Wollten sie das schon immer werden?
00:03:24: Oder ist das eher so, sie ist ja irgendwie von den Eltern hingetrieben worden?
00:03:30: Nein, es war tatsächlich so.
00:03:31: Ich war noch in der Schule, ich war sechszehn Jahre alt und hatte das Wahlpflichtfach in Österreich Psychologie.
00:03:38: Und damals wurden wir erstmals mit Neurotransmittern konfrontiert.
00:03:43: Was sind das?
00:03:44: Das sind die Hormone im Gehirn sozusagen und wie das Gehirn funktioniert.
00:03:49: Sozusagen die Autos, die zwischen den...
00:03:51: Genau.
00:03:51: Also die Signalübertragungen, ganz genau, die Stoffe, die für die Signalübertragungen auch eine große Rolle spielen.
00:03:59: Und ja, und ich war fasziniert.
00:04:02: Also das war dieser Moment, das war Moment X in meinem Leben.
00:04:05: Ich habe gesagt, ich werde Neurologin und das kommt nichts anderes in Frage.
00:04:09: Deswegen habe ich auch Medizin studiert und bis heute, ich würde nichts anderes machen wollen.
00:04:13: Das ist einfach das Schönste, was es ging.
00:04:15: Das kann ich dir absolut vorstellen.
00:04:18: Jetzt ist ja das Gehirn, ich glaube, der unerforschteste Teil des menschlichen Körpers.
00:04:25: Wenn man da eine Doktorarbeit drüber schreibt, da gibt es, glaube ich,
00:04:28: eine Menge
00:04:30: Potenzial noch, oder?
00:04:33: Ja, also das Schöne ist, am Fach Neurologie, es gab wahnsinnig viele wirklich revolutionäre Dinge, die sich ja auch in den vergangenen Jahrzehnten getan haben.
00:04:44: Sowohl im Gebiet der entsündlichen Erkrankungen wie bei der Multiplenzklerose als auch bei den neurodegenerativen Erkrankungen wie bei den Demenzen.
00:04:53: Es ist ja auch jetzt gerade in aller Munde, dass es da neue Therapieansätze gibt.
00:04:58: Es bleibt weiterhin eine... große Hürde in vielen Bereichen, dass wir wirklich heilen können, aber gewisse Krankheitsbilder heilen können.
00:05:12: wie eben auch die Park in so einer krankung beispielsweise oder eben auch die Dementen.
00:05:17: Aber es gibt die ersten Ansätze, dass wir wirklich in das Krankheitsbild eingreifen können.
00:05:24: Und das ist auch jetzt beispielsweise bei der Migräne ebenso, worauf ich ja unter anderem spezialisiert bin.
00:05:32: Und das macht natürlich Spaß.
00:05:34: Menschen Therapien anbieten, die mehr sind, als nur so ein bisschen eine Dämpfung ihrer Beschwerden.
00:05:44: Und deswegen ist das wirklich ein sehr tolles Fach, weil ich denke, da wird die nächsten Jahrzehnte noch wahnsinnig viel passieren.
00:05:51: Und das ist einfach toll, wenn man da am Puls der Zeit ist.
00:05:54: Ein
00:05:54: Chirurg zum Beispiel ist ja auch ein sehr richtiger Arzt, aber das ist ja... Das sag ich jetzt.
00:05:59: Sie müssen das überhaupt nicht bestätigen.
00:06:00: Sie können nur leicht nicken.
00:06:02: Ich werde es auch nicht verraten.
00:06:03: Ist ja eher so ein Handwerker-Maschaniker.
00:06:05: Also der hat sozusagen ein bisschen Bänder, das Knochen, das ist irgendwas.
00:06:09: Okay, dann kann man... macht man irgendwie eine handwerkliche Arbeit, um das wiederzurichten.
00:06:15: Beim Gehirn ist das, glaube ich, sehr, sehr viel schwieriger.
00:06:19: Und ich glaube, was wir auch unsere Hörer erst mal abholen müssen, Neurologie hat nicht nur was mit dem Gehirn zu tun, sondern in Grunde genommen findet Neurologie im ganzen Körper statt.
00:06:32: Beschreiben Sie mal, welche Bereiche das sind, was alles in Ihr Fachbereich mit reinzieht.
00:06:38: Zum Migränen kommen wir noch.
00:06:41: Ja, gerne.
00:06:41: Neurologie ist ein sehr komplexes Gebiet tatsächlich.
00:06:47: Es ist sicher eines der intellektuellsten Bereiche der Medizin.
00:06:50: Wir denken sehr viel nach immer.
00:06:53: Es ist auch ein bisschen Detektivarbeit, die man als Neurologel leisten muss, wenn man einen Patienten vorsicht hat mit neurologischen Problemen.
00:07:02: Warum?
00:07:03: Weil wenn ein Patient beispielsweise Schwindel hat, dann muss ich mir überlegen, ist es ein Problem vom Gehirn von der Signalübertragung im Gehirn oder ist es ein Problem, dass er Perifer liegt im Innenohrbereich?
00:07:19: Professor Meier hat einen Ohrspezialist.
00:07:23: Das ist unsere Schnittstelle, unsere Hauptschnittstelle beispielsweise.
00:07:27: Und wenn jetzt jemand aber zum Beispiel einen pelzigen Arm hat.
00:07:31: dann muss ich rausfinden, ist der Arm jetzt pälzig, weil die Nerven im Arm ein Problem haben?
00:07:37: oder ist das, weil es eine Rückenmarksentzündung ist?
00:07:41: oder ist es, weil das Gehirn beispielsweise eine Entzündung hat oder einen Schlaganfall hat.
00:07:47: Also es sind viele Bereiche des Nervensystems, wir unterscheiden das zentrale Nervensystem, wo eben das Gehirn- und Rückenmark dazu gehören.
00:07:56: vom peripheren Nervensystem.
00:07:58: Das sind also alle Nerven, die einen Arm und Beinen durchziehen.
00:08:03: Klassische Kreppeln in den Händen oder in den Füßen.
00:08:05: Genau.
00:08:05: In meiner Aufgabe ist es dann rauszufinden, warum das Kreppeln da ist.
00:08:09: Es ist jetzt da, weil das Gehirn zum Beispiel das Rückmarkenproblem haben oder weil es eher die Nerven weiter unten sind und das können wir auch messen.
00:08:17: Das können wir messen mit eben Nervenleitgeschwindigkeiten.
00:08:22: Wir können aber auch, und das ist eben das Schöne in der Neurologie, es ist nicht nur, was man misst und was man in einer Bildgebung sieht, sondern wir untersuchen Patienten.
00:08:31: Ich würde sagen, die Neurologie ist auch ein Fachgebiet und deswegen mag ich es auch so.
00:08:36: Man hat Kontakt zum Patienten, sehr viel.
00:08:38: Ich untersuche ihn von oben bis unten und versuche durch meine Untersuchung schon, wie die alten Neurologen sozusagen rauszufinden.
00:08:47: eine These zumindest aufzustellen, wo ist das Problem?
00:08:50: Wo liegt das Problem?
00:08:51: Und dann versuche ich es mit operativen Dingen, Untersuchungen noch zu erhärten.
00:08:56: Aber das Schöne ist eben, primär muss ich mir Gedanken machen, was hat dieser Mensch?
00:09:01: Und dann versucht man sich natürlich nach dieser Diagnostik an Lösungsansätze heran.
00:09:07: Ja, bei einem Bruch ist es ja, es ist selbst, bleib mal bei meinem Professor Meier.
00:09:11: Wenn ich zum Professor Meier gehe und sage, ich hab irgendwie Schnupfen, übertreibst jetzt Meier oder irgendwie dauernd Schnupfen, dann ist es für den Professor Meier relativ einfach herauszufinden, wo könnte die Ursache sein?
00:09:24: Kann Bergter Hehl sein, kann virologisch sein, kann irgendwas mit den Nasenschleimen heute mit irgendwas.
00:09:29: Ich höre schlecht, kann ja auch nochmal, die Netos gibt's einfach ausschliessen.
00:09:34: Aber Ihr Fachbereich, ich hab mich ein bisschen ignoriert, ist ja so.
00:09:37: Wir Menschen, wir können sehen, wir können hören, wir können fühlen, wir können schmecken.
00:09:43: Und alles findet am Ende hier oben.
00:09:46: Also ich zeig gerade auf meinen Kopf.
00:09:48: Und da drin ist so eine kleine Masse drin.
00:09:51: Das ist das Gehirn und tut läuft alles zusammen.
00:09:56: Auch wieder aufgespalten und wird, ja, da wird quasi die Schallwellen, das ich Ihnen gerade erzählt, wird umgewandelt.
00:10:01: Ja, das trifft ihr aufs Rommelfeld, hat mir Prof.
00:10:03: Meier alles erklärt.
00:10:04: Ich kann das alles nicht.
00:10:06: Ich
00:10:06: tue gerade so ein bisschen.
00:10:08: So, aber dann brauche ich ja einen Gehirn, das versteht, was diese Schallwellen, die da an meinem Rommelfeld sind, eigentlich bedeuten.
00:10:15: Kinder lernen so sprechen und so weiter.
00:10:18: Oder wenn ich etwas schmecke, dann ja.
00:10:22: Süß, salzig, bitter.
00:10:25: Das ist Zunge.
00:10:26: Ja, aber scharf, genau.
00:10:29: Aber das, was Paprika ist oder das es Schokolade ist oder wie auch immer, wenn Sie verstehen, das sagt mir ja mein Gehirn, warum?
00:10:37: Weil ich vorher darauf trainiert habe, dass es das ist.
00:10:40: Wenn ich was sehe, wenn ich Sie sehe als wunderschöne Frau, nehme ich Sie ja natürlich wahr als Frau, weil mir irgendwann mal irgendjemand eine Information gegeben hat.
00:10:50: Das ist ja eine Frau und
00:10:52: da gibt es
00:10:53: so Menschen, die finden so was schön, so was schön, so was schön.
00:10:56: Und so weiter und so fort.
00:10:57: Also mein Gehirn ist ja ständig irgendwie nicht irgendwas erfühle.
00:11:02: Das ist jetzt ein Clatterboden hier.
00:11:04: Das ist eine Tastatur.
00:11:06: Das ist ein Pullover.
00:11:06: Der ist wieder rau.
00:11:07: Das sind ja alles Informationen.
00:11:09: Ich fahre nur drüber und weiß es.
00:11:11: Ich kann die Augen zu machen und weiß, okay, das ist irgendwie was Stoffiges.
00:11:14: Absolut.
00:11:15: Und das ist ja... Entschuldigen Sie, wenn ich das sage, ich habe mich so ein bisschen ausgeholt, aber... Das ist ja Wahnsinn, was Sie alles wissen müssen.
00:11:22: Und ich kann mir vorstellen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, wenn da ein Patient zu Ihnen kommt und sagt, ich weiß nicht, was ich hab.
00:11:28: Irgendwas ist, mir geht's nicht so gut, können Sie mir mal helfen.
00:11:32: Und dann müssen Sie wirklich Ausschlussverfahren machen, oder?
00:11:35: Sie haben das wirklich getroffen.
00:11:37: Das Problem ist genau das, was Sie gerade beschrieben haben.
00:11:40: Natürlich gibt es sehr viele Menschen, die sagen können, was ihnen fehlt oder zumindest es wirklich grob gut beschreiben können.
00:11:48: Aber viele kommen auch und wissen es einfach nicht.
00:11:52: Sagen sie fühlen sich eben nicht wohl, also so ein bisschen Kopfweh oder so ein bisschen Schwindel.
00:11:57: Und dann habe ich das, dass man zum Beispiel nicht richtig gehen kann, dass man nicht richtig sprechen kann.
00:12:02: Diese Elefantenfüße kennen Sie nicht?
00:12:04: Taubheitsgefühle in den Händen, ständig irgendwelches Kribbeln.
00:12:08: Und keiner weiß woher es kommt.
00:12:10: und dann kommt man zu ihnen und dann sagt man
00:12:12: und dann
00:12:13: sagen sie okay dann müssen wir jetzt der Sache mal nachgehen.
00:12:15: Richtig und das ist eben die die sogenannte Anamnese, dass es im Gespräch mit dem Patienten ist eigentlich wirklich unser wichtigstes Tool in der Neurologie, weil man einfach immer wieder versuchen muss mit dem Patienten erstmal das Problem zu erarbeiten.
00:12:32: Was ist das Problem?
00:12:34: Wo liegt es?
00:12:35: Und dann muss ich schauen, was ich daraus mache.
00:12:40: Zum Beispiel bei einer Gangstörung.
00:12:42: Also jemand kommt und sagt, also seit ein paar Monaten irgendwie, ich bin so, es ist so, als hätte ich zu viel getrunken, ich torkel so.
00:12:50: Und dieses torkelige Gefühl, das kann jetzt auf unterschiedlichen Etagen des Nervensystems sein, das Problem.
00:12:55: Es kann sein, dass der Patient beispielsweise einen Schlaganfall im Kleinhirnbereich hatte.
00:13:01: Es kann aber auch sein, dass er eine Bandscheibe zu sehr auf das Rückenmark gedrückt hat und der Patient deswegen das Gefühl, hat nicht mehr richtig gehen zu können.
00:13:12: Vollkommen
00:13:13: unterschiedlich.
00:13:14: und das dritte was auch zum Beispiel sein kann ist, dass es eine sogenannte Polyneuropathie ist, also dass viele Nerven da Beine ein Problem haben, das schon länger geht, aber das jetzt eben Probleme erzeugt hat, in der Hinsicht, dass jemand sich torkelig fühlt oder sogar stürzt.
00:13:31: Eine Ursache dafür ist die Zuckererkrankung beispielsweise.
00:13:37: Man muss wirklich, wie Sie schon sagten, in unterschiedliche Gebiete denken können.
00:13:43: Es ist schon ein umfassendes Wissen, was man als Neurologe auch erwerben muss.
00:13:47: Zumal man halt auch eine Schnittstelle mit wirklich vielen anderen Fächern hat.
00:13:51: Und das ist ja eben das Schöne auch im Orion.
00:13:54: Eine hervorragende Zusammenarbeit haben mit Professor Meyer, mit dem Doktor Röder-Reyer, auch mit den Kolleginnen der Dermatologie Urologie.
00:14:01: Also es ist wirklich in alle Fächer geht die Neurologie mit rein und das ist wirklich toll, dass man da einfach so kurze Wege auch hat und sich intern austauschen
00:14:09: kann.
00:14:10: Sie haben vorhin ganz am Anfang mal das Thema Migräne angesprochen und Kopfschmerzen.
00:14:14: Das ist ja, Frau Gravel, das ist ja inzwischen eine Volkskrankheit geworden.
00:14:19: Sie als Experte, warum ist das denn so eine Volkskrankheit geworden?
00:14:21: Was sind denn die Ursachen, dass so viele Menschen Migräne haben?
00:14:25: Migräne ist eine Erkrankung, die leider Gottes über wirklich Jahrzehnte, Jahrhunderte hinweg eigentlich, kann man sagen, unterschätzt wurde.
00:14:36: Wir wissen, dass etwa fünfzehn Prozent der Frauen in Deutschland und etwa sechs Prozent der Männer, so wie etwa drei bis fünf Prozent von Kindern von Migräne, betroffen sind.
00:14:46: Kinder auch?
00:14:47: Ja.
00:14:47: Also das ist wirklich ein sehr häufiges Krankheitsbild und eins, das wirklich zu wenig erstens Anerkennung findet, finde ich persönlich und auch nicht richtig diagnostiziert und auch behandelt wird.
00:15:02: Wie drückt
00:15:03: sich das aus?
00:15:03: Entschuldigung, wenn du mal reinkriegst, aber vielleicht mal auf für unsere Hörer.
00:15:07: Was ist denn Migräne?
00:15:08: Woran erkenne ich denn?
00:15:09: Ist es einfach nur mal ein Kopfschmerz, wenn ich mal ein bisschen kurz habe?
00:15:12: oder ist es dauerhafter Kopfschmerz?
00:15:13: Oder tun die Ohren drücken?
00:15:15: Was ist das?
00:15:16: Also, zum einen, weil sie das vorhin auch noch gefragt hat, es ist ein hoher Anteil genetisch bei dieser Erkrankung.
00:15:23: Das heißt, Mutter oder Vater hatten die Gene und haben es mir vererholt.
00:15:26: Aber es gibt einen Grund, warum sie einmal im Monat oder zwanzigmal im Monat Migräne haben.
00:15:34: Zu den Gründen kann ich gerne auch später noch was sagen.
00:15:38: Die Migräne äußert sich meistens durch einen halbseitigen, sehr starken Kopfschmerz, der begleitet ist von Übelkeit und oder Erbrechen sowie Lichtlärmemfindlichkeit, einem Rückzugsbedürfnis und einer Verstärkung durch körperliche Aktivität.
00:15:55: Das heißt, die Patienten mögen es häufig dunkel und wollen am liebsten allein sein, keinen äußeren Reizen mehr ausgesetzt sein.
00:16:04: Und es kann auch mal ein beidseitiger Kopfschmerz sein, etwa ein Drittel ist beidseitig.
00:16:09: Und etwa ein Drittel der Patienten haben auch eine sogenannte Aura.
00:16:13: Das ist ein neurologisches Problem, was akut auftritt und zwar in der Regel, bevor der Kopfschmerz kommt.
00:16:20: Das heißt, diese Patienten kriegen ein Flimmern auf den Augen oder sie können nicht richtig sehen, sie können nicht richtig sprechen, sie können eine Pelzigkeit in den Arm oder Beinen kriegen.
00:16:34: Und das ist sehr furchteinflößend häufig, weil viele denken, sie kriegen einen Schlaganfall.
00:16:40: Deswegen muss man also Patienten immer erst mal aufklären über ihr Krankheitsbild und sagen, das kann dabei sein und es wird vergehen.
00:16:50: In der Regel ist das etwas, das per Definition am höchsten sechzig Minuten anhält, in der Realität etwa eine Viertelstunde, zwanzig Minuten.
00:16:59: Und das vergeht und dann setzt eben dieser schlimme Kopfschmerz ein.
00:17:02: Und der kann einen bis zu drei Tage wirklich außer Gefecht setzen.
00:17:06: Und deswegen sind viele auch krankgeschrieben, werden aber nicht ernst genommen.
00:17:12: Und das ist etwas, was mich als Behandlerin sehr stört, weil ich sehe, dass einfach generell viele Patienten nicht ernst genommen werden in ihren Problemen.
00:17:21: Und erst einmal ist es meiner Aufgabe als Ärztin zuzuhören.
00:17:25: und jemanden ernst zu nehmen.
00:17:27: Und auch wenn jemand das von außen nicht sehen kann, dieser Mensch leidet.
00:17:31: Und es ist meine Aufgabe, wie gesagt, dem nachzugehen, wie hoch dieses Leid ist.
00:17:37: Und das ist was Individuelles.
00:17:39: Und vor allem, wenn es so häufig kommt.
00:17:41: Ich habe Patienten und Patientinnen und Patienten, die, wie gesagt, über der Hälfte der Tage im Monat Migräne
00:17:47: haben.
00:17:48: Ich finde das gut, dass sie das mal ansprechen, weil das ist ja oft so, wenn ich mir einen Bein breche oder wenn ich mir einen Kreuzbandressort so oder das, wenn ich Husten-Schnupfen-Meisterkeit habe.
00:17:57: Das sind auch für außenstehende sichtbare Symptome.
00:18:01: Ja, wenn einer immer ... Halschie und was weiß ich, was macht.
00:18:04: Oder hier hat mir mein Fuß verknickt, das sind sichtbare Sachen.
00:18:08: Da sehe ich ein angeschwollendes Knie, ein angeschwollendes Fuß oder was auch immer auch ein gebrochenes Abend, das sehe ich alles.
00:18:14: Aber das, was Sie gerade beschrieben haben, findet in mir drin statt.
00:18:18: Ich sehe es nicht.
00:18:19: Als Außenstehender denken wir, wieso?
00:18:22: Der Freundin wäre auch immer der Partner.
00:18:27: Der sieht doch ganz normal aus.
00:18:29: Warum?
00:18:30: Was hat er denn?
00:18:31: Genau.
00:18:32: Auch mal hier an die Arbeitgeber in dieser Welt.
00:18:35: Das muss man auch mal so offen sagen.
00:18:38: Wenn diese Menschen bei Ihnen vorstellig wären oder wenn die das Problem haben, sie können so oft gar nicht selber definieren, sondern sie können nur ihr Unwohlsein beschreiben.
00:18:48: Das stelle ich mir gerade ziemlich schwierig vor.
00:18:51: Ist es denn immer dieselbe Gehirnhälfte, die wehtut?
00:18:55: Oder ist es davon abhängig, ob ich links-rechtshänder bin?
00:18:58: Tatsächlich hat das damit nichts zu tun, sondern der Kopfschmerz, der wandert auch gerne.
00:19:03: Also erst mal rechts, mal links.
00:19:08: Es sind auch häufig begleitende Probleme dabei, also Nackenschmerzen, Zähne knirschen, eine verspannte Brustwirbelsäule, auch die Lendenwirbelsäule, eine schlechte Statik häufig.
00:19:25: Das heißt, der Mensch muss einfach ganzheitlich gesehen und auch untersucht werden.
00:19:29: Es reicht nicht, auch als Neurologin.
00:19:31: Ich gucke nicht nur den Kopf an, ich gucke eigentlich auch jedem in den Mund hinein.
00:19:35: Ja, genau um zu sehen, ob eben Zähne knirschen oder sowas vorliegt, weil das gehört mitbehandelt.
00:19:40: Genau, das gehört
00:19:41: an den Zähnen.
00:19:42: Ja,
00:19:43: das sieht man an den Zähnen und an der Muskulatur.
00:19:46: Und da weiß ich Patienten auch darauf hin, dass wir das in die Behandlung mit einbeziehen müssen.
00:19:53: Und ja, und wir sprechen natürlich dann auch sehr viel über Triggerfaktoren.
00:19:59: Und das gibt wie gesagt den Grund, warum.
00:20:02: jemand so häufig Migräne hat und das muss erst einmal die Patientin oder der Patient selbst verstehen, warum das so ist und die Kontrolle wieder über den Schmerz selbst erlangen.
00:20:12: Nicht an das Medizinsystem und an den Arzt abgeben, sondern da möchte ich immer hinkommen mit den Patienten, dass sie selbst wieder Kontrolle über ihr Leben kriegen und über den Schmerz vor
00:20:21: allem.
00:20:22: Ist denn generell das, was Sie ihr Fachgebiet betrifft?
00:20:26: Wir haben es ja schon gesagt, nicht so handwerklich.
00:20:29: Ja.
00:20:29: Nur ist es ja generell so, dass der Körper eigentlich immer nur die Selbstteilungskräfte aktiviert werden können.
00:20:38: Dann gibt es ja Unterstützung über Medikamente und so weiter und so fort.
00:20:42: Oder wenn Chirurg kommt, der kann das Band halt wieder irgendwie fixieren oder das auch gut.
00:20:46: Das geht schon.
00:20:46: Ja.
00:20:47: Oder einen Knochen wieder richten.
00:20:49: Das sind klassisch handwerkliche Geschichten.
00:20:52: Aber am Ende muss der Körper ja selber machen.
00:20:54: Und mit dem Körper, der Körper ist nicht einfach irgendein so ein fremdes Ding, sondern das bin ich.
00:20:59: Selbst.
00:20:59: Das heißt, haben Sie dann auch oft mit den Patienten, auch erst mal in der Amnamnese, dass Sie reden, was ist denn so Dein Alltag?
00:21:07: Was machst Du so den ganzen Tag?
00:21:10: Dass Sie versuchen, rauszukriegen, wo könnten denn die Ursachen für das herkommen, was Sie so machen?
00:21:16: Absolut.
00:21:16: Also bei jedem einzelnen Patienten, auch unabhängig von Migräne, ist es eigentlich wichtig über den Lebensstil.
00:21:22: zu sprechen.
00:21:24: Also ich spreche immer darüber, was für eine Arbeit die Patienten haben, wie sie schlafen, wie sie sich ernähren, wie die vegetative Symptomatik ist, also wie sie wie oft sie auf die Toilette müssen, wie der Stuhlgang ist.
00:21:41: Das ist relevant, auch wie das Stressempfinden individuell ist.
00:21:48: Und Ja, ob es auch seelische Erkrankungen gibt, wie eine Depression oder eine Angststörung, weil das häufig Begleitsymptome auch sind bei einer Migrine.
00:22:00: weil auch das gehört mitbehandelt.
00:22:03: Also man kann den Menschen nicht einfach trennen in den Beschwerden und kann nicht nur sagen, und das ist das eben auch typisch für das Fach Neurologie.
00:22:12: Ich gucke mir eben nicht nur chirurgisch an, wo muss ich jetzt was durchtrennen, sage ich mal, sondern ich sehe Zusammenhänge.
00:22:19: Ich sehe Zusammenhänge vom Kopf bis zum Fuß.
00:22:22: Versuche ich mit den Patienten einfach zu sehen, was ist, was.
00:22:26: Was führt vielleicht auch dazu, dass es so ist?
00:22:29: Und da gehört der Lebensstil enorm dazu, auch eben der Bewegungsumfang eines Menschen, weil ohne Sport sage ich auch immer, ohne Sport und Schlaf zu behandeln, kriegt man den Schmerz nicht in Griff.
00:22:43: Das sind einfach zwei super wichtige Grundsätze.
00:22:46: Natürlich nicht sofort, sondern man muss den Patienten langsam dahin bringen.
00:22:50: Und da sind natürlich die körpereigenen Bedingungen sehr, sehr wichtig.
00:22:55: Jemand, der seit zwanzig Jahren so lebt, dem kann ich nicht sagen, jetzt machen sie es halt mal anders.
00:23:01: Sondern wir müssen einfach medikamentöse, aber auch, und das ist viel wichtiger, noch nicht medikamentöse Dinge machen.
00:23:07: Dazu gehört eben, wie gesagt, der Ausdauersport.
00:23:09: Erst mal langsam zügen, dann langsam aufbauen und entspannen.
00:23:12: Spannungsverfahren, auch Verhaltenstherapie, also Psychotherapie ist häufig nötig und es überhaupt kein Grund, sich dafür heutzutage zu schämen oder sonst irgendwie.
00:23:21: Egal,
00:23:21: ob heutzutage oder in der Vergangenheit, das ist anders in der Vergangenheit wahrgenommen worden.
00:23:25: Richtig, richtig.
00:23:25: Aber heutzutage ist rechtlich.
00:23:27: Richtig,
00:23:27: ja.
00:23:27: Und da bin ich auch sehr, sehr, also ja, ich misst das sehr, sehr wichtig, dass man sehr offen über psychische Gesundheit spricht, weil ich kenne kaum jemanden, der nicht irgendwie doch auch selber mal ein Problem damit hatte, ja.
00:23:40: Und es wird einer sich zu wenig darüber gesprochen und viel zu viel vertuscht.
00:23:45: Und das ist nicht in Ordnung auch über Dinge wie zum Beispiel, dass jemand im Schichtsystem arbeitet und deswegen häufig Kopfweh hat.
00:23:53: Das ist normal etwas, darüber müssen wir reden.
00:23:56: Und je mehr Transparenz man hat, umso besser kann man auch Dinge in Griff kriegen.
00:24:02: Davon bin ich auch sehr überzeugt.
00:24:04: Ich habe das mit Marc Röder auch schon mal besprochen.
00:24:07: Ich finde es ganz, ganz toll, dass inzwischen auch die Medizin soweit, also immer mehr zu dieser gesamtheitlichen Medizin kommt, also nicht Körper, Mechanik, etc.
00:24:17: sondern es ist ja ein Organismus und es alles spielt miteinander zusammen.
00:24:22: Und wenn Sie, wie Sie das vorhin beschrieben haben, wenn ich halt irgendwie kein Sport treibe, irgendwie auch mental, vielleicht Gewichtsprobleme habe und nicht das mental runterzieht, dann habe ich ja auch vielleicht so eine Körperhaltung.
00:24:34: Richtig.
00:24:35: Und haben Sie vorhin beschrieben, mit dem Rückenmark, Sie haben zu mir vorhin gesagt, dass das Rückenmark, also quasi entlang der Wirbelsäule, ein wichtiger Transportmittel, für Informationen im ganzen Körper ist.
00:24:48: Wenn ich natürlich die ganze Zeit aber so eine Haltung habe, so irgendwie eine Schutzhaltung oder irgendwie so eine gepückte Haltung, wenn ich meinen Kopf die ganze Zeit nach unten halte, um auf ein Smartphone zu stachen, dann brauche ich mich nicht zu wundern, dass der Körper sich am Ende meldet und sagt, hallo, ich hier oben in deinem Köpfchen, ich habe da mal was anzumerken.
00:25:14: Ist es denn so, dass es dann auch heilbar ist?
00:25:16: Also mit all den Veränderungen, die Sie sagen, ist denn dann so eine Migräne auch heilbar?
00:25:24: Also heilen können wir nicht.
00:25:25: Heilen würde bedeuten, sie tritt dann nicht mehr auf.
00:25:29: Ja, also das geht nicht.
00:25:30: Das können wir leider nicht machen.
00:25:31: Das ist eigentlich den meisten Bereichen der Neurologie so, dass wir nicht, sag ich mal, mit einer Methode, sei es jetzt Medikamentös oder nicht Medikamentös, das Krankheitsmedik aus der Welt schaffen.
00:25:43: Das geht nicht.
00:25:43: Aber was wirklich, und das ist eben das, was eben schön ist auch in der jetzigen Zeit, es gibt viele moderne Ansätze.
00:25:53: Beide Migräne.
00:25:54: jetzt konkret gibt es den Ansatz Erstmal bei den Medikamentösend Dingen, also erst mal muss der Patient wissen, was man das tue, wenn ich in der Attacke bin, in der Migrinaattacke, nämlich ein Medikament, das sofort wirkt.
00:26:08: Und das auch meine Übelkeit behandelt.
00:26:10: Das wissen nämlich auch viele nicht, dass sie gleichzeitig auch ihre Übelkeit behandeln können.
00:26:14: Was
00:26:14: macht dieses Medikament also im Körper?
00:26:17: Was sind Stoffe drin?
00:26:19: Was tun die dann in meinem Körper?
00:26:21: Gehen, wohin?
00:26:21: Also es sind gewöhnliche Schmerzmittel, sagen wir dazu.
00:26:26: Asperin, Dicklofenac, Ibuprofen, das sind gewöhnliche Schmerzmittel, die man einsetzen kann, die eine Schmerzhemmung machen im ganzen Körper, aber auch dort, wo Migräne entstehen.
00:26:40: Das heißt, sie docken an irgendwelche Rezeptoren an.
00:26:43: Das wird mal ein bisschen fachlich, das habe ich ein bisschen erkundigt.
00:26:47: Also, die docken an Rezeptoren an, die quasi die Reizung,
00:26:52: die
00:26:53: Signalübertragen.
00:26:55: und sagen, ich mach's jetzt mal sehr plattitiv, beruhig dich mal, komm mal bisschen runter, ist alles wieder gut, ich bin da, hier hast du einen Entstoff, den du haben
00:27:05: willst.
00:27:05: Genau, richtig.
00:27:07: Das machen erst mal diese...
00:27:09: Das sind mal so diese gewöhnlichen, aber was wir für die Migräne konkret haben, in der Attacke sind die sogenannten Triptane und Triptane wurden erzeugt für die Migräne und die bewirken, dass die Gefäße sich zusammenziehen.
00:27:23: Und durch diese Gefäßkonstriktion wird der Schmerz erst mal runtergefahren, aber was die auch bewirken, ist, dass lokal dort, wo Mediatoren, also Stoffe, Migräne entstehen lassen, diese Stoffe gehemmt werden.
00:27:41: Und das ist mal auch ganz wichtig, dass man als Migraniker weiß, es gibt diese Triptane, weil leider Gottes wissen wir auch aus der Forschung und aus der realen Welt, dass noch immer viel zu wenig zum Einsatz kommt.
00:27:55: Und das muss also ein Migraniker wissen.
00:27:58: Und das andere ist die sogenannte Profilachse, also Vorbeugung.
00:28:02: Und die Vorbeugung bedeutet, ich will bis zu fünfzig Prozent mindestens die Intensität und die Häufigkeit der Migräne reduzieren, indem ich gewisse Medikamente einsetze und viel wichtiger, indem ich nicht medikamentöse Dinge wie auch Lebensstil, Modifikationen herbeiführe.
00:28:20: Und zu den medikamentösen Dingen zählen sogenannte CGRP, Antagonisten, ganz schwieriger Begriff.
00:28:28: Das sind Antikörper, die jetzt auch seit Jahrzehnten auf dem Markt sind hier bei uns.
00:28:34: Es gibt immer mehr Forschung dazu, immer mehr Entwicklung.
00:28:37: Das sind Spritzen, die sich der Patient einmal im Monat selber verabreicht.
00:28:40: Ins Fettgewebe, ins Unterhautfettgewebe.
00:28:42: Ganz einfach.
00:28:43: Ganz einfach.
00:28:44: Mit sehr wenig Nebenwirkungen.
00:28:46: Das ist etwas, das hat die Therapie auch deutlich revolutioniert.
00:28:50: Und ich möchte einfach nur sagen, an dieser Stelle, da gibt es auch wirklich sehr viel möglich.
00:28:55: wenn es eins nicht gewirkt hat, dass man anderes einsetzt.
00:28:58: Auch die Anwendung von Botulinumtoxin, also Botox, ist da sehr wichtig zu erwähnen, weil Botox auch sowohl diese Entzündungsreaktion im Gehirn, also dort, wo eben dieser Stoff sich ausbreitet und die Migrina entstehen lässt, das hemmt, als auch die Muskeln relaxiert.
00:29:15: Und also das sind alles moderne Methoden der Vorbeugung.
00:29:19: In Kombination natürlich mit Sport, Physiotherapie, Verhaltenstherapie, Nahrungsmittel oder Lebensmittel, Umstellung im Alltag, Stressreduktion, verbesserten Schlaf.
00:29:33: All das, und deswegen sind die Gespräche auch sehr lange immer, müssen... zusammenwirken.
00:29:38: Die können nicht nur auf ein Medikament setzen, das sage ich
00:29:41: auch.
00:29:41: Das bringt mich.
00:29:42: Die Pille, die alles besser macht, gibt es nicht.
00:29:44: Genau,
00:29:44: genau so ist es.
00:29:45: Sondern nur so ein bisschen.
00:29:46: Richtig.
00:29:47: Wirklich mega spannend.
00:29:48: Sie hatten vorhin das Thema Zucker angesprochen.
00:29:51: Ich glaube, dass wir in einer Welt, ich spreche erst mal nur für mich, in einer Welt leben, in der einfach zu viel Zucker überall ist.
00:29:58: und ich bin so belesen, dass ich weiß, dass Zucker, was leckeres und schönes ist und wie man meinem Körper ansieht.
00:30:05: Ich genieße ihn auch, gehen wir mal wieder.
00:30:08: Es ist auch alles gar kein Problem, aber too much.
00:30:11: Und ich glaube, dass ganz viele von uns gar nicht wissen, wo überall Zucker drin ist und dass man sich dadurch mit Zucker überdosiert und dass dadurch auch wieder dann Probleme entstehen.
00:30:22: Das heißt also, sie gehen auch wahrscheinlich dann in die Ernährungsverhaltensthematik hinein.
00:30:29: Und analysieren bei den Patienten, okay, erzählen Sie mir doch mal so ein bisschen, bringen Sie doch mal so ein Kassenzettel mit, was Sie eigentlich normalerweise einkaufen und essen.
00:30:39: Und, dass so mehr verarbeitete Produkte da dabei sind, ja, Pizza, Tiefköpizza, all diese hübschen, netten Chips und was weiß ich, was alles.
00:30:49: Das so eher sehen Sie, A, hier ist ein Ansatzpunkt.
00:30:52: Ja, wir müssen die Therapie Themen machen, wie Sie gesagt
00:30:55: haben,
00:30:55: aber hier ist ein Ansatzpunkt.
00:30:57: Mehr Gemüse.
00:30:59: Wenn Zucker, dann Fruchtzucker in Form von echten Früchten.
00:31:02: Dann kann man auch nicht eine dreihundert Gramm Schaukelade essen, sondern es macht vielleicht auch mal nur fünfzig Gramm.
00:31:11: Solche Dinge gehören glaube ich alles mit dazu, oder?
00:31:15: Ich denke sowieso, es ist fatal für die Medizin generell, dass die Ernährungsmedizin im Studium zu kurz kommt.
00:31:23: Wir wissen als ausgebildete Ärzte auch oft zu wenig darüber.
00:31:27: Und wenn man sich dann weiter spezialisiert, dann sieht man immer mehr, wie wichtig dieses Thema ist.
00:31:33: Und man beschäftigt sich dann natürlich auch wissenschaftlich damit und geht in die Tiefe.
00:31:38: Und ich muss wirklich sagen, Zucker, Sie haben es angesprochen, ist aus meiner Sicht eines der Hauptgifte unserer Zeit.
00:31:47: Wir sehen das ja, es ist ja wirklich kaum ein Lebensmittel vorhanden, wo es nicht drinnen ist.
00:31:53: Und was mir auch oft passiert im klinischen Alltag, Patienten berichten häufig darüber, dass sie sich gesund ernähren.
00:32:01: Wenn man dann konkreter fragt, was sie damit meinen, kommt oft ja ich ernähre mich doch.
00:32:06: Ich esse jeden Tag ganz viel Obst.
00:32:08: Und dann sage ich immer, ja, wenn wir es essen, sie füllen Obst, ja, dann kommt dann Banane und Mango, ja, unser weiter.
00:32:14: Und dann sage ich, ähm, sie wissen, Trauben, Trauben ganz, ja, genau.
00:32:18: Dann sage ich immer, Sie wissen aber schon, dass das auch Zucker ist.
00:32:21: Ja, aber das ist doch gesund.
00:32:23: Ich sage aber nicht für Sie.
00:32:25: Schauen Sie, wir haben gerade Ihre Nerven gemessen.
00:32:27: Sie haben ein enormes Problem mit Zucker und wir haben auch Blutwerte getestet.
00:32:32: Und wir haben Ablagerungen in Ihren Gefäßen gesehen am Hals.
00:32:36: Das ist alles.
00:32:37: auch ein Problem.
00:32:39: Es ist ein Problem dieser Atruskerose, also dieser Veränderungen der Gefäßwände, aber auch die Nerven.
00:32:46: Die Nerven haben einen direkt toxischen Einfluss durch Zucker.
00:32:50: Und das muss man einfach.
00:32:51: Und viele wissen es gar nicht.
00:32:52: Sie denken, wenn sie obsessen, tun sie sich was Gutes.
00:32:55: Und auch Migrenika, man weiß beispielsweise, Das ist wieder auch das Gute an unserer Zeit.
00:33:03: Es gibt auch so Tools wie Apps.
00:33:05: Also ich kann Apps verordnen als Arzt und es gibt für die Migräne eins, wo man konkret also seine Lebensmittel abfotografiert und dann rechnet der auch aus, wie hoch die Kalorien und Zuckergehalt ist, indem man so einen Zuckersensor an den Arm macht für zwei Wochen.
00:33:21: Und das verschreibe ich Patienten auch häufig und dann gucken wir uns das gemeinsam an, was da rauskommt und siehe da bei vielen kommt raus, dass sie in die Unterzucker rumgehen und das oft auf mal eine Migrine triggern kann, also dass man noch zum Beispiel nachts aufwacht mit Kopfschmerz, dass da herkommen kann.
00:33:36: Unterzucker.
00:33:37: Absolut.
00:33:38: Und dort wo dann?
00:33:39: und was passiert, wenn man unterzuckert ist, man geht und ist wieder zucker und dann schießt man hoch und dann schießt man in der Regel wieder direkt soweit runter, dass es unter dem Vorwert war.
00:33:49: und das kann auch triggern.
00:33:51: Das weiß man aus der Nahrungsmedizin.
00:33:52: Vor allen Dingen weil unsere Nahrungsmittelindustrie inzwischen ja auf einer Art Zucker setzt, die eben nicht, sagen wir mal, natürliche Herkunft, wie z.B.
00:34:02: Rohrzucker oder Rütenzucker ist, sondern das ist ja quasi Maisstärke, die so reduziert, also chemisch reduziert worden ist.
00:34:12: Und das Gefährliche dabei ist, das verarbeitet der Körper ja ganz anders als, sagen wir mal, das Sättigungsgefühl, bei dem viel später setzt das erst ein.
00:34:25: Ich sehe auch immer zum Beispiel die ganzen jungen Leute, die sich die mehrere Nullfünferdosen eines Energiedrinkes, das ich jetzt nicht benenne.
00:34:36: Ja.
00:34:37: Ja, also dann kommen ja mehrere Dinge zusammen.
00:34:39: Dann kommt ein hoher Zuckeranteil, dann die sonstigen Inhaltsstoffe, die da aus der Nebenniere von Tieren gewonnen werden, Koffein und so weiter und so weiter.
00:34:50: Eigentlich eine pure Giftbomben, diese Dinger.
00:34:54: Plumpen, die sich am Tag ein Liter davon in den Körper, wo ich mir denke, okay, wer weiß, wie lange das gut geht.
00:35:00: Genau.
00:35:00: Ja.
00:35:01: Und es geht eine Weile gut, weil der Körper ist ja schon belastbar.
00:35:03: Richtig,
00:35:04: ja.
00:35:04: Irgendwann.
00:35:05: Aber
00:35:05: irgendwann kippt es.
00:35:06: Und das ist das auch, was wir häufig eben bei Erwachsenen mit auch ohne Energydrinks sehen, ja.
00:35:12: Weil einfach jeder in seinem Leben drin steckt und seine Gewohnheiten
00:35:15: hat.
00:35:15: Die vier Stückchen Zucker im Kaffee und so.
00:35:18: Genau.
00:35:18: Das ist die Klassiker.
00:35:19: Die und
00:35:19: dann immer vier Stück
00:35:20: rein.
00:35:20: Genau.
00:35:21: Und dann noch einen Joghurt dazu essen mit Geschmack.
00:35:24: Genau.
00:35:25: Schatzatella mit extra Balls und Kaffee.
00:35:27: Ganz genau.
00:35:27: Und irgendwann ein Schokobelchen.
00:35:28: Richtig.
00:35:29: Ist ja ein Joghurt.
00:35:30: Ist ein Joghurt, genau.
00:35:32: Und dann habe ich aber noch meinen Kaffee und Kuchen.
00:35:35: Überall habe ich mindestens vier, fünf Stück Würfel zu kochen.
00:35:37: Die Salami.
00:35:39: Genau.
00:35:40: Alles mit Zucker.
00:35:40: Richtig.
00:35:43: Ja.
00:35:43: Wow.
00:35:45: Ich würde gerne noch auf ein Thema zu sprechen kommen, das mich persönlich betrifft.
00:35:52: Meine Großmutter ist jetzt und meine Mutter hat mir jetzt erzählt, dass sie Oma immer mehr Dinge vergisst.
00:36:04: Ja,
00:36:05: jetzt war der Pflegedienst da.
00:36:09: Gutachtungsdienst für die Pflegestufe und hat ihr auch die Pflegestufe zwei gegeben, weil ganz viele Dinge sie im Alltag jetzt schon vergisst.
00:36:19: Das ist also erste Anzeichen einer aufkommenden Altersdemenz.
00:36:24: Ja.
00:36:25: Und als ich mit meiner Mama telefoniert habe letztens, hat die gesagt, das ist im letzten halben Jahr deutlich schlimmer geworden.
00:36:30: Also das nimmt exponentiell sozusagen zu.
00:36:34: Ja.
00:36:35: Ich glaube, dass neben dem Thema Schwindeln, Migräne, was Sie vorhin schon gesagt haben, Demenz.
00:36:42: Viele unsere Hörer interessiert, weil es vor allem die Eltern oder Großeltern, das ist ja auch ein Thema, was ihren Bereich betrifft.
00:36:50: Was ist Demenz?
00:36:52: Ist das einfach nur Vergesslichkeit oder wird das Gehirn quasi funktioniert es nicht mehr?
00:36:57: Was ist das eigentlich?
00:36:58: Vielleicht mal so zur Beschreibung.
00:37:01: Also... Es gibt nicht die Demenz, muss man gleich vorweg sagen.
00:37:06: Es gibt wirklich sehr viele unterschiedliche Formen der Demenz.
00:37:08: Und auch das fällt in unser Fachgebiet der Neurologie.
00:37:12: herauszufinden, was ist es denn für eine Demenz?
00:37:17: Demenzen sind neurodegenerative... Entschuldigung, das muss ich jetzt nochmal korrigieren.
00:37:22: Also es gibt... unterschiedliche Formen der Demenz, wie ich gerade gesagt habe.
00:37:27: Das heißt, wir müssen erst mal sehen, woher rührt das.
00:37:30: Das eine sind vaskuläre Demenzen, also wenn Gefäße und Gefäßverkalkungen sozusagen zu kleinen Schlaganfällen führen.
00:37:44: dann zu einem sozusagen großen Gebiet auch im Gebiet führen können, das nicht mehr richtig funktioniert.
00:37:51: Und das nennt man vasculare Demenz.
00:37:53: Das
00:37:53: heißt, das muss noch nicht mal im Gehirn stattfinden, sondern irgendwo im Körper?
00:37:56: Doch, das ist also im Gehirn.
00:37:57: Im Gehirn?
00:37:58: Ja, genau.
00:38:00: Und diese vasculare Demenz muss man unterscheiden eben, das wollte ich eigentlich gerade vorhin sagen, von der sogenannten neurodegenerativen Demenz, ja, und da ist ja die Alzheimer-Demenz sehr bekannt.
00:38:13: Das heißt, das Gehirn baut ab, ja, das Gehirn schrumpft.
00:38:18: Ist
00:38:18: das normal, dass ein Gehirn
00:38:20: abbaut?
00:38:21: Ja.
00:38:21: Es ist nicht so, dass normalerweise ein Gehirn bis für mal neunzig eigentlich vollkommen oder hundert vollkommen funktioniert, sondern es ist normal, dass alles auch in einem Prozess unterlegen ist.
00:38:32: Ja.
00:38:33: Also, dass es funktioniert schon.
00:38:35: Also, wir haben genug auch über hundertjährige Patienten, die sehr, sehr gut kognitive Leistung bringen, weil das Gehirn sehr gut auch kompensieren kann.
00:38:47: Also dort, wo Hirnmasse verloren geht, kann das Gehirn durch umliegende Nervenzellen Aufgaben übernehmen.
00:38:55: Aber bis zu einem gewissen Prozentsatz sozusagen, bis zu einem gewissen Grad.
00:38:59: Bei der Alzheimer-Demenz ist es so, dass der Abbau sehr stark ist, sehr ausgeprägt ist, vor allem in gewissen Hirnregionen wie dem Schlefenlappen oder dem auch den Gebieten, die eben für unsere kognitive Leistung zuständig sind, das ist der sogenannte Hypokampus beispielsweise, wo auch andere Dinge wie die Gefühlsregionen sind beispielsweise.
00:39:27: All das spielt miteinander zusammen, sodass also jemand erstmal Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis kriegt, aber im weiteren Verlauf auch mit dem Langzeitgedächtnis, jetzt bei der Alzheimererkrankung, aber auch Probleme mit Plan, Planung.
00:39:42: und Organisationen kriegen kann, ganz genau.
00:39:48: Das kann aber auch eben bei den anderen Formen der Demenz sein.
00:39:53: Und deswegen muss man unterscheiden, wie alt ist jemand beim Auftreten der Demenz?
00:39:58: Wenn Sie sagen, mit dreiundneunzig war das jetzt bei Ihrer Oma so, dann ist das häufig etwas, was man schon am Abbau der Hirnmasse, also damit zusammenbringen kann.
00:40:10: Und dann auch höchstwahrscheinlich Alzheimer Anteile dabei sind.
00:40:15: Aber man müsste ein Bild vom Kopf machen, eine Nervenwasser Untersuchung machen und neurologische Tests machen.
00:40:21: Also das sind einfach Gedechnis-Tests, um zu sehen, wie ausgeprägt ist das und in welchen Bereichen der Funktionen, das gehe ich nicht ganz, ist es eben die Planungs-Organisationsebene, ist es, dass jemand exekutive Funktionen nicht mehr richtig macht, ist das jemand, der vor allem vergisst, also gar nicht oder auch Dinge nicht mehr benennen kann, Wortfindung, Störungen hat.
00:40:45: Also all diese Dinge hängen mit Demenz als groben Begriff zusammen, aber man muss sagen, es gibt nicht die Form der Demenz, sondern es sind eben unterschiedliche.
00:40:56: Jemand mit dreißig wird ihr eine andere Demenzform haben als jemand mit neunzig.
00:41:01: Es gibt also Menschen, die dreißig Jahre alt sind und Demenz haben?
00:41:04: Ja,
00:41:06: das ist leider etwas, was wir... häufig auch an der Uniklinik, wo ich auch arbeite, sehen.
00:41:15: Das sind Spezialsprechstunden, die wir dafür haben.
00:41:18: Sind Patienten auch mit genetischen Formen oder halt eben auch mit Dingen, wo man einfach mehr Diagnostik betreiben muss, um zu sehen, was für eine Unterform der Demenz das ist und was da genau betroffen ist.
00:41:32: Aber es ist leider Gottes immer noch so, dass wir jetzt nicht heilen können.
00:41:37: Es gibt für die Alzheimer-Demenz jetzt erste neu entwickelte Medikamente, die man verabreichen kann, wenn man die allerdings eine leichte Form der Demenz.
00:41:48: Aber
00:41:49: was ist eine leichte Form?
00:41:51: Ja, wenn man auch das wird kategorisiert sozusagen, also wenn es noch nicht sehr fortgeschritten ist, ja, Krankung, ja, also schon erste Vergesslichkeit, das kurz das Gedächtnis betroffen ist, ja, aber jemand noch seinen Alltag gut funktionsfähig leisten kann, das ist eher eine leichte Form der Demenz.
00:42:09: Und da deswegen ist es auch ratsam relativ bald.
00:42:13: und den Arzt, den Neurologen in dem Fall aus zu oft zu suchen, damit man, wenn es auch andere Formen der Demenz sind, wie eben die vascularen Demenz, also wenn eben Gefäße betroffen sind, ja, von eben Atreusklerose, ja, dass man vorbeugt, dass es nicht noch schlimmer wird, ja, dass man eben Cholesterinspiegel runterholt, dass man aufhört zu rauchen, dass man mehr Bewegung macht, ja, dass man den Blutdruck richtig einstellt.
00:42:37: Das sind die Dinge, die bei der vascularen Demenz sehr, sehr wichtig wären.
00:42:41: Ich glaube, dass ganz viele von unseren Hörern jetzt an ihren Lippen kleben, sozusagen, weil die gerne hören möchten, für ihre Angehörigen, weil oft ist es ja so, dass man als Selbstbetroffener bitte berichtigen sie mich.
00:42:57: Aber vielleicht selber gar nicht so, dass die Wahrnehmung dafür hat.
00:43:03: Man sagt halt, ach, jetzt habe ich ja wieder was vergessen.
00:43:05: Ach Mensch, und so weiter und so fort.
00:43:07: Aber dann geht man nicht sofort zu Frau Dr.
00:43:09: Grafel und sagt, Mensch, ich war gestern und irgendwas, obwohl man es vielleicht machen sollte.
00:43:14: Aber meinem Partner oder meiner Partnerin, meiner Frau, meinen Mann fällt das auch vielleicht bei meiner Oma, die wohnt bei meinen Eltern im Haus noch.
00:43:25: Das bin ich auch dankbar dafür, weil dadurch ist die das klar und meine Mutter hat das halt festgestellt.
00:43:34: Wenn ich als Enkel der einmal im Vierteljahr mal zur Oma fährt, für mich ist, ich habe immer gesagt, oh, dem Oma geht es doch gut.
00:43:40: Ich hab die gesehen, die hat sich gefreut, wir haben miteinander gequasselt, das ist alles gut.
00:43:44: Die hat mir von früher erzählt und was weiß ich, was alles.
00:43:47: Und meine Mutter hat eine Nähe, Marco, aber die hat jetzt in vier Wochen sechzehn Flaschen Toilettenreiniger gekauft, weil sie jedes Mal gedacht hat, sie hatte keinen.
00:43:59: Nicht
00:43:59: so was, wie so.
00:44:01: Und das sind noch viel mehr Dinge, so was wie, dass sie zum Beispiel sagt, manchmal kommst du mal wieder zum Kaffee trinken zu mir abends um sechs und ich war vor zwei Stunden bei ihr.
00:44:11: Und
00:44:11: du sagst, ich war doch gerade voll.
00:44:13: Ach ja, stimmt, du warst ja da.
00:44:14: Also solche Dinge.
00:44:17: Gibt es irgendwie so zwei, drei Tipps, auf was man achten soll als Angehöriger, wo man sagt, oh, vielleicht mal mit dem entsprechenden Person sprechen, vielleicht mal empfehlen, zum Beispiel zu ihnen zu gehen?
00:44:31: Ja, das haben sie gerade gut angesprochen.
00:44:35: Es ist häufig so, dass es den Menschen selber ... nicht so sehr auffällt oder sie es manchmal auch verdrängen.
00:44:43: Und es sind eher die Ehepartner, die dann den Arztbesuch erwirken und dann auch zu uns ins Arei und kommen und sagen, also gucken sie mal, irgendwas stimmt nicht, weil mein Mann beispielsweise der vergisst immer, wenn ich ihm sage, er soll das und das einkaufen, dann hat er die Hälfte vergessen.
00:45:01: Oder er fragt immer wieder nach, immer wieder dasselbe.
00:45:04: Obwohl ich ihm doch gerade erst vorhin gesagt hatte.
00:45:07: Also das sind so typische Dinge.
00:45:09: Oder dass man einfach auch Probleme hat mit der räumlichen Orientierung.
00:45:15: Man weiß gar nicht mehr so richtig, wo ist man, was macht man, was hatte man nochmal vor.
00:45:20: Das sind also typische Zeichen, dass man da schon auf jeden Fall nochmal abklären muss, woran das liegt.
00:45:26: Was für eine Form der kognitiven Beeinträchtigung.
00:45:30: oder Demenz, das ist.
00:45:33: Und das würde ich also empfehlen, dass man da dann vorbeikommt, denn manchmal sind es auch andere Dinge, wie beispielsweise, und das sehe ich auch nicht so selten, den Einfluss von Alkohol.
00:45:46: Ja, Alkohol ist auch in der Kultur tief geprägt, der Genuss, vor allem in der, ich sag mal, älteren Generation.
00:45:53: Das ist ein Zeichen von Wohlstand.
00:45:55: Kleines
00:45:55: Leckerchen am Abend, dazu noch ein Wein, vorher noch eine Flasche Bier zum Abendbrot gegessen.
00:46:01: Genau.
00:46:02: Und schon hat man irgendwie ganz schön viel Alkohol.
00:46:04: Ganz schön viel Alkohol.
00:46:05: Alkohol ist auch direkt toxisch auf das gesamte Nervensystem.
00:46:09: Also kann auch vom Gehirn bis zu den Nerven in den Beinen wahnsinnige Probleme hervorrufen und wir sehen das auch.
00:46:16: Und wenn man da aufhört zu trinken, dann kann man tatsächlich vieles rückgängig machen.
00:46:20: Das muss man wissen.
00:46:22: Und auch zum Beispiel gewisse Vitaminmängel, also Vitamin B-II ist etwas, was der Neurologe ganz gerne bestimmt, weil auch das kann, Probleme wie Vergesslichkeit, Schlafstörungen oder auch Gemütszustände verschlechtern.
00:46:36: Professor Meier hat mir eine ganz spannende Geschichte erzählt.
00:46:40: Meine Oma ist ja auch schwerhörig.
00:46:42: Wirklich schwerhörig hat Hörgeräte und da hat er gesagt, dass man einfach auch mal bei Oma und Opa schauen soll, ob die Batterien von den Hörgeräten noch top sind und lieber einmal mehr ausgewechselt, weil, können Sie vielleicht besser beschreiben, aber das Gehirn benutzt dann andere... Also für das hören anderes Bereich des Gehirns, obwohl die gar nicht dafür vorgesehen sind.
00:47:09: Aber es versucht sich halt irgendwie zu helfen.
00:47:11: Richtig.
00:47:12: Absolut.
00:47:13: Es ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt, dass man die Sinnesorgane nochmal sozusagen aufpoliert.
00:47:20: Also tatsächlich... Brille tragen.
00:47:22: Genau.
00:47:23: Wie ist es mit dem Sehen Sie, jemand richtig?
00:47:24: Hört jemand richtig?
00:47:27: Riecht und schmeckt er richtig?
00:47:28: Weil all das kann dazu führen, dass jemand einfach kognitiv auch abbaut.
00:47:33: Ja, gerade wenn man älter ist, also das passiert jetzt weniger bei den Jüngeren, weil die merken das und können aber gegen was tun.
00:47:39: Aber ältere Menschen sind wirklich ausgeliefert manchmal.
00:47:42: Und man darf auch sowas nicht vergessen.
00:47:45: Und auch das ist einfach eine allumfängliche, erfordert eine allumfängliche Untersuchung, dass man wirklich alles abklappert und sieht, woran könntest denn liegen.
00:47:54: Und es muss auch immer, wie gesagt, ein Bild vom Kopf gemacht werden.
00:47:58: Und da ist man da auch dann nochmal schaut, ob man da irgendwas übersehen hat oder irgendwas auch noch weiter verhindern muss.
00:48:05: Das ist ein toller Tipp von Ihnen, weil ich glaube, das sind so auch so Dinge, dass man einfach mal das Essen weiter oben mit abschmecken muss und man schaut, sind die Kartoffeln zu salzig?
00:48:14: Oder ja, ist der Kaffee zu süß?
00:48:17: Tut sie denn jetzt plötzlich vier Stückchen Drucker rein, obwohl sie sonst noch zwei reingemacht hat?
00:48:21: Das sind ja alles Dinge, die passieren, habe ich gelesen.
00:48:26: Weil eben, also die Rezeptoren irgendwie nicht mehr so funktionieren und die Leute tatsächlich, also die betroffenen Menschen denken, es ist noch lange nicht süß genug, ich muss noch mal was reinschmeißen.
00:48:37: Aber das ist ja der Hinweis, so ein kleiner Hinweis schon.
00:48:39: Bin ich Ihnen sehr dankbar, dass Sie das mal so offen angesprochen haben.
00:48:42: Das ist wirklich wichtig.
00:48:43: Und was, was ich auch an der Stelle gerne sagen würde, ist auch da ist das Thema Schlaf sehr wichtig.
00:48:47: Für ältere Menschen auch.
00:48:48: Auch für ältere Menschen.
00:48:49: Also wenn man einfach nicht genügend Sauerstoffzufuhr hat nachts, ja, auch danach muss man immer gucken und das auch mit untersuchen und auch mit Schlaflabormaßnahmen.
00:49:01: Schlafabnö.
00:49:02: Schlafabnö, ganz genau, weil da auch das kann, kognitive Beeinträchtigungen.
00:49:05: Krass.
00:49:07: Und deswegen gehört das einfach bei jedem Abbau, sage ich mal, kognitiv mit untersucht, dass man sieht, ob der Schlaf ausreichend ist oder ob es auch Probleme gibt mit dem Schlaf, die man da und Albträume und wacht nach oder hat unruhige Beinen nachts und kommt deswegen, deswegen kann das Gehirn sich gar nicht richtig erholen.
00:49:27: und dann bin ich morgens natürlich auch ganz anders, als wenn ich einen erholsamen Schlaf gehabt habe.
00:49:31: gerade wenn ich älter bin.
00:49:32: Also das betrifft, wie gesagt, auch vor allem ältere Menschen ganz stark.
00:49:36: Aber also was jetzt den kognitiven Leistungen angeht?
00:49:40: Ja, Sie haben mal vorhin auch das Thema Medienkonsum am Abend angesprochen.
00:49:45: Ich glaube, dass gerade wenn ältere Leute sich im Zweiundzwanzig vor Fünfzehn noch ein Krimi reinziehen, eigentlich sind sie schon müde, hängen dann da und dann ist trotzdem Spannung, ich glaube auch diese ganze Gefühlswelt, von der Sie vorhin mal gesprochen haben.
00:50:00: Da hat ja auch alles seine Auswirkungen.
00:50:02: Ja, enorm.
00:50:04: Also je älter wir werden, umso weniger Kapazitäten haben wir.
00:50:08: Die Dinge so zu verarbeiten, wie wir es noch vor zwanzig Jahren zum Beispiel getan haben und das hängt mit unterschiedlichen Dingen zusammen.
00:50:20: Die Kapazitäten im Gehirn nehmen einfach ab.
00:50:23: Und das ist natürlich schon ein normaler Prozess, aber man muss dann natürlich auch mehr anpassen.
00:50:29: Das heißt, die Lebensbedingungen müssen dann etwas andere sein.
00:50:32: Und dann brauche ich vielleicht ein bisschen mehr Ruhe oder weniger den Krimi und vielleicht doch ein bisschen mehr den Spaziergang.
00:50:38: Mach mal den Spaziergang machen, genau.
00:50:39: Und die frischen
00:50:40: Luft.
00:50:40: Das
00:50:41: macht nämlich auch schön müde.
00:50:42: Richtig,
00:50:42: ganz genau.
00:50:43: Die Kaffee-Konsum vielleicht oder den Tee-Konsum darf man auch nicht vergessen.
00:50:47: Ein Schränkbeinkonsum.
00:50:48: Also all das und auch die Nahrung eben dazu beachten.
00:50:52: und auch da, wie gesagt, vor allem nach den Vitaminen zu gucken, ob da alles in Ordnung ist.
00:50:57: Lieber mal ein bisschen sublementieren und sagen, okay, Vitamin B-Twelve, also diese Sachen, die man gar nicht mehr so über die normale Nahrung bekommt in den Mengen, wie man es braucht, dann muss man halt sublementieren.
00:51:08: Und das ist ja für die Angehörigen und man möchte, dass die lange, ich bin ja heavy, dass meine Oma drein neunzig Jahre alt geworden ist, damit es schon mal zwei Jahre älter geworden ist, ihr Vater, ein Ohropa, und der ist auch sehr alt geworden für seine Alter.
00:51:22: Also für die damalige Zeit ist schon in den späten Achtzigern, frühen Neunzigern verstorben.
00:51:28: Aber trotzdem ist es alt geworden.
00:51:29: Das gibt mir Hoffnung,
00:51:31: dass ich wundert werde.
00:51:32: Ja, natürlich.
00:51:38: Wir haben
00:51:38: noch ein kleines bisschen Zeit.
00:51:40: Wir können noch eine Stunde mit Ihnen reden.
00:51:45: Ich habe mal einen ganz tollen Film gesehen, den ich total spannend filmt und jetzt wollte ich schon immer mal jemanden fragen, der sich damit auskennt, ob das reine Fiktion ist oder ob da was dran ist.
00:51:58: Kennen Sie den Film mit der Schauspielerin Scarlett Johansen, wo die durch einen durch eine Droge, die man ihr in dem Bauch getan hat, plötzlich hundert Prozent ihrer Gehirnkapazität bekommt und dann... Also ich komme jetzt gerade nicht auf den Namen,
00:52:21: jedenfalls
00:52:21: ist die Story oder die These, die dann sozusagen da drin vertreten betrieben und dass wir als Menschen von unserem Gehirnkapazität nur in etwa zehn Prozent nutzen und neunzig Prozent ungenutzt ist.
00:52:35: Meine Frage?
00:52:37: Ist das Fiktion oder stimmt das?
00:52:41: Dass wir den größten Teil nicht nutzen, stimmt.
00:52:43: Aber warum ist es denn dann da?
00:52:46: Jetzt wird keine Doktorarbeit.
00:52:52: Ich glaube, wir hatten früher als Menschen auch mal ein Schwanz, also hinten dran.
00:52:56: Und wir haben diesen Wurmfurt, der ist ja noch da, an unserer Wirbelsäule.
00:52:59: Aber er ist halt nicht mehr außerhalb unseres Kommers, ja?
00:53:02: Und auch mit darum.
00:53:03: Das hat schon, das heißt, irgendwann hat sich die Natur gedacht, na ja, aufrechter Gang, da braucht man vielleicht nicht mehr.
00:53:10: Aber die Natur sagt sich, wir geben den Menschen einen Gehirn,
00:53:15: aber
00:53:16: wir geben ihm nur zehn Prozent zur Nutzung.
00:53:19: Oder denken wir nur, wir benutzen nur zehn Prozent und wissen gar nicht, Keine Ahnung, dass ich jetzt hier mit meinen Fingern so wacke, sind halt gerade zwanzig Prozent in Einsatz.
00:53:31: Ja, also ist natürlich eine sehr, sehr gute Frage, aber ich sehe es eher andersrum, ich sehe es eher als Hoffnungsschimmer, dass wir einfach noch wahnsinnig viel ausschöpfen können.
00:53:47: Ja, wir nutzen ja schon einiges, aber es ist natürlich bei Walden nicht das, was wir noch ausholen können.
00:53:52: Das
00:53:52: Thema Intuition,
00:53:54: das Spüren.
00:53:55: Ja,
00:53:56: vieles einfach.
00:53:58: Das ist ja das tolle eben in der Neurologie.
00:54:01: Es ist das Thema Motorik, Koordination, Sensibilität, wie Sie es vorhin schon erwähnt haben, also was ich spüre auch auf meiner Haut.
00:54:09: Da gibt es auch unterschiedliche Formen, das spüren sie auch auf Vibrationssinn, zum Beispiel, wie ich in einem Raum stehe.
00:54:16: Aber auch unsere ganzen Empfindungen, unser Denken, all das hängt mit dieser wunderbaren Schaltzentrale da oben zusammen.
00:54:25: ist ja faszinierend, auch wie viele Milliarden Verbindungen das sind, die wir noch viel mehr nutzen könnten, wenn wir uns wahrscheinlich auch eher aktiver mit uns selbst auseinandersetzen würden.
00:54:43: Aber das tun wir leider zunehmend weniger, auch jetzt mit der künstlichen Intelligenz, die immer mehr am Kommen ist.
00:54:49: Wir geben ja immer mehr Kontrolle ab.
00:54:52: an alles eigentlich, was irgendwie technisch ist.
00:54:55: Also wir
00:54:55: versuchen jetzt gerade mit Computerchips etwas zu bauen, was wir eigentlich oben oberhalb unseres Halses haben.
00:55:01: Ja,
00:55:01: genau.
00:55:04: Also es gibt diesen schönen Begriff der Neuroplastizität, das Gehirn lernt mit Erfahrung und Information dazu und er schafft neue Verbindungen.
00:55:14: Und das müssen wir eigentlich uns auch immer vergegenwertigen, wie toll wir eigentlich sind, wie gut wir eigentlich gebaut sind.
00:55:22: Aber wie viel wir jeden Tag jeder von uns, ich nehme mich da nicht raus überhaupt nicht, aber die Kontrolle an irgendeinem Gerät, wie ein Handy oder ein Computer abgeben und einfach nur natürlich lernen, lernen unser Gehirn auch mit den neuen Informationen von KI dazu.
00:55:40: Aber ich denke, wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns einfach selbst in all diesen Funktionen von der Motorik eben bis zur Empfindung und dem Denken selbst trainieren müssen.
00:55:51: Und gerade zum Thema auch Demenzen vorhin.
00:55:53: Also wir wissen, dass eben das Erlernen von neuen Sprachen.
00:55:58: oder neuen Methoden, neuen Dinge.
00:56:00: Das schafft wahnsinnig viele neue Netzwerke im Gehirn.
00:56:03: Und das kann man also wirklich jeden ermutigen, einfach zu versuchen, jeden Tag, auch wenn es so ein wenig ist, was Neues zu lernen.
00:56:11: Weil damit schaffen sie einfach neue Verbindungen in ihrem Kopf.
00:56:15: Krass.
00:56:15: Also lieber, genau, das finde ich gut.
00:56:17: Meine Oma macht noch ganz viel Kreuzworträtsel
00:56:19: und so weiter.
00:56:20: Ja, das ist auch
00:56:20: gut.
00:56:20: Zum Beispiel auch so ein Ding, aber... Das mit Sprachen finde ich total interessant.
00:56:24: Und da bin ich aber wieder dabei, zu sagen, okay, da gibt es jetzt heutzutage neue technische Möglichkeiten mit einer App, einer Sprachapp, so eine Bilinguelle oder sowas, wo du halt wirklich eine Sprache lernen kannst, auch als dreiundneunzigjährige.
00:56:40: Absolut.
00:56:40: Ich meine, arbeiten musst du nicht mehr.
00:56:44: Zeit hast du auch ein bisschen, wenn du nicht im Garten schaffst, Oma.
00:56:48: Aber ich finde es gut, dass es macht.
00:56:49: Das ist
00:56:50: auch gut.
00:56:50: Arbeit ist auch was Schönes.
00:56:53: solche Dinge.
00:56:54: Und dass man dann, ich glaube generell, müssen wir uns auch als jüngere Generation, wir müssen wieder dazu hinkommen, uns mehr um unsere ältere Generation zu
00:57:04: kümmern.
00:57:04: Ja, ja.
00:57:05: Wir
00:57:05: können nicht einfach, ich will jetzt mal hier im Plädoyer halten, auch in Ihrem Bei sein, wir können nicht einfach Leute irgendwo abschieben in ein Heim.
00:57:14: Die Menschen dort, die geben sich allergrößte Mühe, sind trotzdem immer überfordert, sondern wir müssen schauen, dass wir als Familien verbunden, irgendwie untereinander alle zusammenhalten.
00:57:24: Und das macht ja auch wieder was.
00:57:26: Das ist immer wieder bei der Neurologie.
00:57:29: Das sind wir ja wieder da, wenn sich ich als Enkel, wenn ich als meine Ohrenkel, also meine Kinder die Ohrenkel zur Oma fahren, das macht ja auch wieder was, oder zum Opa, mit diesen Menschen und hilft vielleicht wieder, neurologisch gesund zu bleiben, noch so lange es irgendwie geht, dass wir am Ende alle endlich sind.
00:57:48: ist auch etwas, mit dem wir uns beschäftigen müssen und auch akzeptieren müssen.
00:57:53: Aber solange es nur irgendwie geht, und da würde ich mir manchmal wünschen, dass wir in unserer Gesellschaft auch mehr ein Bewusstsein wieder dafür bekommen.
00:58:00: Wir kommen alle irgendwo her.
00:58:01: Wir haben alle eine Familie.
00:58:03: Familie bedeutet, man kommt irgendwo her, man muss sich irgendwie auch um einander kümmern.
00:58:07: Ja, sich auch so wie sie.
00:58:08: Man muss sich einfach kümmern.
00:58:09: Und wenn jeder Mensch hat natürlich andere Bedingungen in seinem Leben.
00:58:14: wie sie es geschildert haben, dass ihre Oma bei ihren Eltern sein kann.
00:58:18: Ich glaube, dass es vielleicht nicht jedem möglich
00:58:22: ist.
00:58:22: Aber dann besuchen regelmäßig.
00:58:23: Genau,
00:58:24: aber man muss sich kümmern.
00:58:26: Das sehe ich auch so.
00:58:28: Und ich denke, Resilienz ist sowieso ein wichtiger Begriff heutzutage und da gehört all das auch mit dazu.
00:58:36: Wie Sie schon sagten, wir alle sind auch endlich und damit beschäftigt man sich auch in der Neurologie viel.
00:58:43: nicht aufhalten können.
00:58:45: Aber wir sind einfach menschliche Wesen und das menschliche Wesen haben wir vor allem einzeln, das ist Mitgefühl.
00:58:53: Und ich denke, das müssen wir immer in unserem Alltag haben, egal wie viel wir unter Stress stehen und auch unsere Verpflichtungen eingehen, das sehe ich auch so.
00:59:05: Den werde ich jetzt einfach nichts mehr hinzufügen, wenn ich mit Frau Dr.
00:59:08: Grafel, weil das ist ein ganz hervorragender Schlusssatz
00:59:12: gewesen.
00:59:13: Danke.
00:59:14: Ich möchte mich bedanken.
00:59:15: Danke, dass ich auch so persönlich werden durfte.
00:59:17: Zum Schluss nochmal mit meiner Oma, mit meiner Familie.
00:59:20: Vielen Dank, dass Sie unseren Hören oder Zuhören auch so viele praktische Tipps gegeben haben.
00:59:26: Nehmen Sie denn noch Patienten an oder sieht sich schon
00:59:29: völlig ausgebucht?
00:59:32: Nein, ich möchte mich auch erstens noch mal ganz herzlich bei Ihnen bedanken.
00:59:37: Ich fand es auch toll hier zu sein.
00:59:39: Ja, Sie können jederzeit gerne Termine bei der wunderbaren Frau Claudia Tasmaner
00:59:43: machen,
00:59:44: die sich hervorragend um alle Patienten kümmert und wir haben super ausgebildete MfAs.
00:59:49: Auch die kümmern sich um unsere Patienten.
00:59:52: Also ich denke, wir sind ein sehr gutes Netzwerk im Orion und wir freuen uns über ihr.
00:59:56: Anfragen.
00:59:57: Das kann ich nur unterstreichen.
00:59:59: Recht herzlichen Dank, auch dass Sie heute hier unser Gast waren und alles Gute für
01:00:03: Sie.
01:00:04: Danke schön.
01:00:04: Danke schön.
01:00:05: Für
01:00:05: Sie auch.
01:00:07: Der Donau-Dreifem Gesundheitscheck.
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